Vorfall | Finanzmarkt |
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Ort | Pfaffenhofen, Mainburg |
Die Ilmtalklinik-GmbH steht vor einem finanziellen Desaster: Ein Rekord-Defizit von 23 Millionen Euro wird für dieses Jahr erwartet! Geschäftsführer Christian Degen warnt eindringlich: „Wenn wir die bestehenden Strukturen so weiterfahren, wird es keine großen Veränderungen geben.“ Diese alarmierenden Zahlen wurden kürzlich in einer öffentlichen Sitzung des Kreistags von Pfaffenhofen präsentiert, und sie werfen ein grelles Licht auf die prekäre Lage der kommunalen Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg, die von den Landkreisen Pfaffenhofen und Kelheim getragen werden. Laut einem Bericht von Pfaffenhofen Today wird das Minus in diesem Jahr das bereits hohe Defizit des Vorjahres von 14 Millionen Euro noch übertreffen.
Die Zahlen sind erschreckend: Von Januar bis September 2023 sank die Summe der Case-Mix-Punkte, die zur Ermittlung der „Fallschwere“ dienen, auf 7518 – ein Rückgang von 804 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Degen nennt zwei Hauptgründe für diesen Rückgang: die Schließung der Allgemein-Chirurgie in Mainburg und den Trend zu ambulanten Behandlungen. Während die Klinik für ambulante Eingriffe fast die gleiche Anzahl an Personal benötigt, erhält sie dafür nur zwei Drittel der Einnahmen. Dies führt zu einem finanziellen Dilemma, das die Klinik in eine noch tiefere Krise stürzt.
Ambulante Behandlungen im Aufwind
Die Ilmtalkliniken verzeichneten in diesem Jahr bis September 14.875 ambulante Notfälle, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dagegen sank die Zahl der stationären Fälle von 11.394 auf 10.423. Trotz einer Bettenauslastung von über 80 Prozent ist die sinkende Zahl stationärer Behandlungen besorgniserregend. Degen berichtet von Fortschritten bei der Reduzierung von Leiharbeitskräften, die deutlich teurer sind als festangestellte Mitarbeiter. Im Pflegebereich sank die Zahl der Leihkräfte von 30 auf 14, was ein positives Signal für die Kostenkontrolle darstellt.
Die finanziellen Herausforderungen sind jedoch enorm. Das operative Minus der Ilmtalklinik-GmbH belief sich im vergangenen Jahr auf 12,9 Millionen Euro. Für dieses Jahr wird ein operativer Fehlbetrag von 21,3 Millionen Euro prognostiziert. Die Gesamtschulden der Klinik steigen auf alarmierende 23,16 Millionen Euro. Diese Summen müssen von den Gesellschaftern, dem Kreis Pfaffenhofen und dem Kreis Kelheim, getragen werden, wobei die Verteilung der Anteile von 85 zu 15 Prozent auf 73 zu 27 Prozent geändert wurde. Dies hat erhebliche finanzielle Auswirkungen, da der Kreis Pfaffenhofen nun deutlich mehr zur Kasse gebeten wird.
Herausforderungen durch Krankenhaus-Reform
Die Unsicherheiten durch die bevorstehende Krankenhaus-Reform verstärken die prekäre Lage. Degen betont, dass die unklare Finanzierung der neuen Leistungs-Gruppen zu finanziellen Unsicherheiten führt. „Wir müssen uns für verschiedene Szenarien wappnen“, sagt er. Die Reform sieht vor, dass die medizinischen Leistungen in 65 Leistungs-Gruppen abgebildet werden, die bundeseinheitlich definiert sind. Die Ilmtalkliniken müssen sich auf diese Veränderungen vorbereiten, ohne zu wissen, welche Auswirkungen sie auf die Klinik haben werden, wie Pfaffenhofen Today berichtet.
Die Ilmtalklinik-GmbH steht also an einem kritischen Wendepunkt. Die Notwendigkeit, die Strukturen zu überdenken und sich auf ambulante Behandlungen auszurichten, ist dringender denn je. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Klinik die finanziellen Herausforderungen bewältigen kann oder ob sie in eine noch tiefere Krise stürzt.
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