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In Schwerin wird ein Kapitel der Kunstgeschichte geschlossen: Die Galerie Berger, ein beliebter Ort für Kunstliebhaber, schließt am 20. Dezember ihre Türen. Der Galerist Harald Berger und seine Frau Anke haben sich nach reiflicher Überlegung aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen zu diesem Schritt entschlossen. „Das ist so“, bestätigt Berger, während er am Telefon mit einem Freund über ein Kunstwerk von Werner Schinko spricht. Die Galerie war seit ihrer Gründung im Jahr 1995 ein Ort der Begegnung für Künstler und Kunstinteressierte und bot eine beeindruckende Auswahl an Werken, die von regionalen bis hin zu überregionalen Künstlern reichten. Laut dem Uckermark Kurier wird Schwerin damit eine einzigartige Kunstgalerie verlieren, die in dieser Form selten privat geführt wird.
Die Galerie Berger war nicht nur ein Verkaufsraum, sondern ein kultureller Treffpunkt. Von den Anfängen mit nur sechs Ausstellungen pro Jahr hat sich die Galerie zu einem Ort entwickelt, der vier große Ausstellungen jährlich präsentiert. „Wir haben Künstler aus Berlin, Leipzig und viele regionale Talente gezeigt“, erinnert sich Berger. Die Vielfalt der Kunstwerke reichte von Pastellmalerei über Fotografie bis hin zu Radierungen und abstrakter Kunst. Doch ab Mitte Dezember wird all dies nicht mehr in dieser Form existieren. Das Fotostudio bleibt zwar erhalten, aber die Galerie wird ihre Pforten schließen.
Ein Abschied mit Stil
Der Abschied von der Galerie wurde bereits im Oktober während der Schweriner Kulturnacht gefeiert. Rund 250 Freunde und Gäste kamen zusammen, um diesen besonderen Moment zu würdigen. „… und Tschüss“ hieß es an diesem Abend, der mit 60 Litern Wein und einem von Berger selbst kreierten „Schmalz auf Brot“ kulinarisch bereichert wurde. Gespräche über Kunst und die Erinnerungen an die vergangenen Jahre prägten die Atmosphäre. „Noch bis zum 20. Dezember freue ich mich über Besucher, die auf der Suche nach einem passenden Kunstgeschenk sind“, sagt Berger.
Harald Berger, der sein Handwerk als Bildereinrahmer in Stuttgart erlernte, möchte trotz der Schließung der Galerie dem Handwerk treu bleiben. „Man muss ja noch etwas machen“, erklärt er. Die Kunst des Bilderrahmens ist für ihn eine Leidenschaft, die er in einer kleineren Werkstatt im Fotogeschäft weiterführen möchte. „In Schwerin lässt sich allein vom Kunsthandel schlecht leben“, reflektiert er über die Herausforderungen, die mit der Führung einer Galerie verbunden sind.
Die Galerie Berger war ein Ort, der nicht nur Kunst verkauft hat, sondern auch das kulturelle Leben in Schwerin bereichert hat. Der Verlust dieser Institution wird von vielen bedauert, da sie ein Alleinstellungsmerkmal in der Region darstellt. „Wir haben immer versucht, individuelle Projekte anzugehen und Kunst für jeden zugänglich zu machen“, so Berger. Die letzten Tage der Galerie sind eine Gelegenheit für die Besucher, noch einmal in die Welt der Kunst einzutauchen und vielleicht das letzte Stück aus der Galerie zu erwerben, bevor sie für immer schließt.
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