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In einem festlichen Rahmen wurde der Elisabeth-Preis 2024 verliehen, ein bedeutender Sozialpreis der Caritas im Bistum Fulda, der seit 15 Jahren jährlich um den Elisabeth-Tag herum vergeben wird. Die Preisverleihung fand am 15. November in der St. Andreas-Kirche in Fulda statt, wo Bischof Dr. Michael Gerber einen feierlichen Gottesdienst zelebrierte. Die Jury, bestehend aus fünf Mitgliedern, hatte die schwierige Aufgabe, aus zehn eingereichten Projekten die herausragendsten auszuwählen. Das diesjährige Motto „Frieden beginnt bei mir“ spiegelte die Dringlichkeit wider, soziale Hilfsprojekte zu fördern, die sich für eine friedlichere Gesellschaft einsetzen. Laut Osthessen Zeitung wurde die Preisverleihung musikalisch vom CaritasChor 65+ unter der Leitung von Sr. Hildegard Wolters begleitet.
Die Jury entschied sich für zwei Projekte aus Kassel, die beide von der evangelischen Kirche initiiert wurden. Der erste Preisträger, der mit 2000 Euro ausgezeichnet wurde, ist das Projekt „Wächterdienst – Zusammenstehen gegen Antisemitismus in Kassel“. Diese Initiative wurde nach dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ins Leben gerufen. In Kassel, wie auch anderswo, sahen sich jüdische Bürgerinnen und Bürger einem Anstieg des Antisemitismus ausgesetzt und hatten Angst, ihre Synagoge zu besuchen. Um Solidarität zu zeigen, begannen nicht-jüdische Menschen, freitags vor der Synagoge Wache zu stehen, um den Sabbat-Gottesdienst zu schützen. Die Initiatoren betonen, dass es nicht darum geht, eine Seite im Nahostkonflikt zu wählen, sondern darum, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und zu bewahren.
Ein Ort der Begegnung und Unterstützung
Der zweite Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, ging an das Projekt „Café MIR“, das ebenfalls in Kassel angesiedelt ist. Dieses Café, das für Frieden steht – sowohl im Russischen als auch im Ukrainischen – wurde gegründet, um ukrainischen Flüchtlingen eine Anlaufstelle zu bieten. In der evangelischen Immanuelkirche im Osten Kassels treffen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft, um sich auszutauschen und Unterstützung zu finden. Das Café ist ein Ort, an dem die Flüchtlinge Fragen stellen, Hilfe erhalten und sich in einem geschützten Rahmen begegnen können. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen die Geflüchteten bei Arztbesuchen, bieten Sprachkurse an und helfen bei der Wohnungssuche. Diese integrativen Maßnahmen zeigen, wie wichtig es ist, ein Gefühl von Sicherheit und Heimat zu schaffen, insbesondere in Krisenzeiten.
Die Preisverleihung fand im Bonifatiushaus statt, wo die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich bei Getränken und einem Imbiss auszutauschen. Die Jury, die sich aus Vertretern der Kirche, der Politik und der Medien zusammensetzt, hatte die Herausforderung, die besten Projekte auszuwählen, die einen echten Unterschied in der Gemeinschaft machen. Wie Caritas Fulda berichtete, wurde der Wettbewerb in diesem Jahr besonders ernst genommen, da die eingereichten Projekte aus dem gesamten Bistumsgebiet kamen und die Jury sich intensiv mit den Kriterien auseinandersetzte.
Die Verleihung des Elisabeth-Preises ist nicht nur eine Anerkennung der geleisteten Arbeit, sondern auch ein Aufruf zur Solidarität und zum Engagement für eine friedliche Gesellschaft. Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie wichtig es ist, in schwierigen Zeiten zusammenzustehen und sich für die Werte von Toleranz und Respekt einzusetzen. In einer Welt, die oft von Konflikten geprägt ist, sind solche Initiativen ein Lichtblick und ein Zeichen dafür, dass Frieden und Menschlichkeit immer an erster Stelle stehen sollten.
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