Die Geschichte des Reichswalds ist eine faszinierende Reise durch die Jahrtausende. Vor etwa 5000 Jahren begannen Menschen, diesen heute größten Staatsforst in Nordrhein-Westfalen zu besiedeln. Archäologische Funde aus der Mittelsteinzeit und beeindruckende Hügelgräber aus der Bronzezeit zeugen von einer langen menschlichen Präsenz. Doch der Reichswald ist nicht nur ein Ort der Ruhe und Natur, sondern auch ein Schauplatz blutiger Kämpfe. Besonders die Schlacht im Reichswald, die im Rahmen der „Operation Veritable“ im Frühjahr 1945 stattfand, hinterließ tiefe Spuren. Diese erbitterten Kämpfe zwischen den alliierten Streitkräften und der deutschen 1. Fallschirm-Armee forderten über 10.000 Soldatenleben und verwandelten die idyllische Landschaft in ein Schlachtfeld, wie RP Online berichtete.
Die Schlacht, die vom 7. bis 22. Februar 1945 dauerte, war der Auftakt zu einer Reihe entscheidender Kämpfe, die schließlich zur Vertreibung der deutschen Truppen vom westlichen Rheinufer führten. Die alliierten Streitkräfte, angeführt von Bernard Montgomery, setzten alles daran, die deutsche Front zu durchbrechen. Trotz der massiven Vorbereitung, die ein fünfstündiges Trommelfeuer umfasste, stießen die britischen und kanadischen Truppen auf erbitterten Widerstand. Die Deutschen hatten sich in den Wäldern verschanzt und waren gut vorbereitet, was die Offensive der Alliierten erheblich erschwerte, wie Wikipedia ausführlich darstellt.
Der Verlauf der Schlacht
Die Kämpfe im Reichswald waren geprägt von extremen Bedingungen. Der Boden, der zu Beginn gefroren war, verwandelte sich schnell in eine Schlammwüste, als die Temperaturen stiegen. Die britischen Truppen, die mit einer Vielzahl von Divisionen angriffen, mussten sich durch schwieriges Gelände kämpfen, während die deutschen Verteidiger, die in den Wäldern gut positioniert waren, erbitterten Widerstand leisteten. Am 11. Februar gelang es den Alliierten, Kleve zu erreichen, doch der Fortschritt war langsam und kostete viele Menschenleben.
Die Situation verschärfte sich weiter, als die deutsche Führung zusätzliche Truppen in die Region verlegte. Bis zum 10. März 1945 waren die deutschen Divisionen in einem „Schraubstock“ gefangen, und die Alliierten konnten schließlich die Kontrolle über das westliche Rheinufer übernehmen. Die Verluste waren enorm: über 15.000 Soldaten fielen auf beiden Seiten, und auch zahlreiche Zivilisten litten unter den Kämpfen.
Nachwirkungen und Gedenken
Heute sind die Spuren dieser dramatischen Ereignisse noch immer im Reichswald sichtbar. Die Überreste von Schützengräben und anderen militärischen Anlagen sind im Gelände zu finden, und der britische Ehrenfriedhof, der nach dem Krieg angelegt wurde, erinnert an die gefallenen Soldaten. Mit 7.654 Gräbern ist er der größte britische Soldatenfriedhof in Deutschland und ein Ort des Gedenkens an die Schrecken des Krieges.
Die Schlacht im Reichswald war nicht nur ein Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg, sondern auch ein Beispiel für den unermüdlichen Kampfgeist der Soldaten auf beiden Seiten. Die Operation Veritable und die darauffolgenden Kämpfe führten letztendlich zur Befreiung des westlichen Rheinufer und ebneten den Weg für den endgültigen Sieg der Alliierten in Europa. Die Erinnerung an diese Ereignisse bleibt lebendig, und der Reichswald steht als Mahnmal für die Opfer, die während dieser dunklen Zeit gebracht wurden.
Ort des Geschehens
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