Uhrzeit | 18:00 |
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Ort | Hardegsen |
In der Stadt Hardegsen stehen die Haushaltsberatungen für das Jahr 2025 an, und die Lage ist angespannt. Die finanziellen Herausforderungen sind enorm, und die Stadtverwaltung muss sich mit den Folgen der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs auseinandersetzen. Laut einem aktuellen Entwurf, der in den Fachausschüssen vorgestellt wird, sind die Kosten für Personal und Dienstleistungen stark gestiegen. Besonders die Löhne und die Ausgaben für die Kindergärten, die von Dritten betrieben werden, belasten den Haushalt, wie HNA berichtete.
Die Stadt muss sich auch mit einem erheblichen Fehlbetrag von 2,7 Millionen Euro auseinandersetzen, der jedoch durch Rückstellungen auf 1,7 Millionen Euro reduziert werden kann. Die Gewerbesteuereinnahmen, die im vierten Quartal 2023 und den ersten drei Quartalen 2024 auf 4,17 Millionen Euro geschätzt werden, könnten sich negativ auf die zukünftigen Einnahmen auswirken. Die Stadtverwaltung plant, die Realsteuersätze möglicherweise anzuheben, um die steigenden Ausgaben zu decken, insbesondere für den Umbau des Burgbads, der 2026 beginnen soll.
Investitionen und Ausgaben
Für das kommende Jahr sind zahlreiche Investitionen eingeplant, darunter 344.300 Euro für die Grundschule, um diese als Ganztagsschule auszubauen. Auch der Brandschutz wird mit 100.000 Euro gefördert. Die Feuerwehrhäuser und Gemeindestraßen benötigen dringend 90.000 Euro und 55.000 Euro für Instandhaltungsmaßnahmen. Die Stadt plant zudem, 100.000 Euro für eine neue Rutsche im Burgbad auszugeben, was die Attraktivität des Bades steigern soll.
Die steigenden Personalaufwendungen sind ein weiterer kritischer Punkt. Die Stadtverwaltung hat die Anzahl der Stellen in den Kindertagesstätten von 15,7 auf 28 erhöht, um die gesetzlichen Betreuungsschlüssel zu erfüllen. Dies hat die jährlichen Personalaufwendungen um etwa 480.000 Euro erhöht. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ist unbestritten, doch die finanziellen Mittel sind begrenzt.
Politische Entscheidungen und Ausblick
Die politischen Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die finanzielle Stabilität der Stadt zu gewährleisten. Der Haushaltsentwurf sieht noch keine Erhöhung der Realsteuerhebesätze vor, was jedoch in den kommenden Beratungen diskutiert werden soll. Die Stadt muss sich auch auf die steigenden Kosten für die Unterhaltung ihrer Liegenschaften einstellen, die durch einen großen Unterhaltungsrückstau bedingt sind.
Zusätzlich zu den kommunalen Herausforderungen gibt es auch bundesweite Entwicklungen, die die Haushaltslage beeinflussen könnten. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat kürzlich den Etatentwurf 2025 für das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) mit ersten Änderungen beschlossen. Hierbei wurden unter anderem 7,8 Millionen Euro für die Bekämpfung von Informationsmanipulation eingeplant, was auf die zunehmende Bedeutung von Informationssicherheit hinweist, wie der Bundestag berichtete.
Die kommenden Monate werden entscheidend für die finanzielle Zukunft Hardegsens sein. Die Stadtverwaltung und die politischen Gremien müssen zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Bürger als auch die finanziellen Realitäten berücksichtigen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem klaren Plan und entschlossenen Maßnahmen könnte Hardegsen auf einen stabilen Kurs zurückkehren.
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