Ort | Ratzeburg |
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Im malerischen Herzogtum Lauenburg wird ein bedeutendes Naturschutzprojekt ins Leben gerufen: Das Knickschutzprogramm, das die Neuanlage von Knicks fördert, erhält im kommenden Jahr einen satten Etat von bis zu 100.000 Euro. Knicks sind nicht nur einfache Hecken zwischen Feldern, sondern sie stellen die wichtigsten Biotope in der intensiv genutzten Agrarlandschaft dar, wie Volker Rudolph vom Fachdienst Naturschutz erklärt. Diese lebendigen Grenzen sind Lebensräume für Tausende von Tier- und Pflanzenarten und spielen eine entscheidende Rolle im Naturschutz.
Das Knickschutzprogramm, das seit 2022 jährlich neu aufgelegt wird, hat bereits über 2000 Meter neue Knicks hervorgebracht. Kreissprecher Tobias Frohnert betont, dass die Förderung bis zu 100 Prozent der Kosten für Planung und Bau abdeckt. Dies ist eine großartige Gelegenheit für Flächeneigentümer, die bis zum 30. November 2024 Anträge stellen können, um von dieser Unterstützung zu profitieren. Die Maßnahmen umfassen alles von Wallbau bis zur Bepflanzung und Pflege der neuen Knicks.
Die Bedeutung der Knicks für die Natur
Knicks sind nicht nur ein charakteristisches Merkmal der schleswig-holsteinischen Kulturlandschaft, sondern auch ein unverzichtbarer Lebensraum. Laut Rudolph beherbergt ein gut strukturierter Knick bis zu 1800 verschiedene Arten. Diese Vielfalt ist entscheidend für den Fortbestand vieler Arten und ermöglicht einen genetischen Austausch. Im März 2024 wurde die Knickpflege sogar zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt, was die kulturelle und ökologische Bedeutung dieser Lebensräume unterstreicht, wie auch das Abendblatt berichtete.
Die Knicks sind nicht nur Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, sondern auch für Pflanzen. Etwa die Hälfte der in Schleswig-Holstein vorkommenden Vogelarten ist dort regelmäßig anzutreffen, und fast 60 Arten brüten in diesen Hecken. Auch Säugetiere wie Mäuse und Fledermäuse finden hier ihren Lebensraum und jagen entlang der Knicks nach Insekten.
Wie funktioniert das Knickschutzprogramm?
Flächeneigentümer, sowohl privat als auch öffentlich-rechtlich, können von dieser Förderung profitieren. Die Eigentümer müssen sich jedoch verpflichten, die neuen Knicks dauerhaft zu erhalten und zu pflegen. Die Förderquote für öffentliche Körperschaften beträgt 50 Prozent der Investitionskosten, was bedeutet, dass auch öffentliche Einrichtungen von dieser Initiative profitieren können.
Die Finanzierung des Programms erfolgt durch Ersatzgeldzahlungen, die für Eingriffe in die Natur geleistet wurden. Ziel ist es, die Eingriffe auszugleichen und wichtige Biotope zu schaffen, die als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Ein Flyer mit weiteren Informationen zum Knickschutzprogramm ist in den Städten und Ämtern des Kreises erhältlich und steht auch zum Download bereit.
Für Fragen steht Volker Rudolph unter der Telefonnummer 04541/888-477 oder per E-Mail zur Verfügung. Das Knickschutzprogramm ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die natürliche Vielfalt im Herzogtum Lauenburg zu bewahren und zu fördern.
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