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In Bautzen zeigt sich, wie Inklusion im Berufsleben gelingen kann. Arthur Lieschke, ein 19-jähriger Azubi zum Hörgeräteakustiker, ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der Vielfalt. Er trägt selbst ein Hörgerät und ein Cochlea-Implantat, was ihn nicht nur zu einem besonderen Auszubildenden macht, sondern auch zu einem wertvollen Mitarbeiter. Sein Chef, Florian Schuster, hebt hervor, dass Arthurs persönliche Erfahrungen mit Hörsystemen ihm ermöglichen, die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen und darauf einzugehen. Laut einem Bericht von Sächsische.de hat sich die anfängliche Skepsis bezüglich organisatorischer Herausforderungen in Luft aufgelöst.
Arthur, der seine Ausbildung bei Schuster Hörgeräte in der Rosenstraße begonnen hat, hat sich schnell in das Team integriert. Trotz seiner Hörbehinderung, die bereits in der Schulzeit festgestellt wurde, meistert er seine Aufgaben mit Bravour. Zu seinen Tätigkeiten gehören Kundenberatung, Hörtests und die Anpassung von Hörsystemen. Eine Herausforderung war anfangs das Telefonieren, doch mit einem speziellen Diensthandy, das das Signal beidseitig überträgt, hat sich die Situation deutlich verbessert.
Ein Vorbild für andere
Arthur ist nicht nur ein engagierter Azubi, sondern auch ein Vorbild für andere junge Menschen mit Behinderungen. Er zeigt, dass es möglich ist, trotz Einschränkungen erfolgreich zu sein. „Die meisten Kunden merken im ersten Moment gar nicht, dass ich Hörgeräte trage“, sagt er stolz. Sein Chef ermutigt ihn, seine Erfahrungen noch stärker in die Arbeit einfließen zu lassen, um anderen zu helfen. Dies ist besonders wichtig, da immer mehr jüngere Menschen mit Hörgeräten in die Beratung kommen, die sich mit jemandem in ähnlichem Alter austauschen möchten.
Doch die Realität sieht für viele Menschen mit Behinderungen anders aus. Laut einem Bericht von Boby Bayern haben Menschen mit Behinderungen nach wie vor Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz oder Job zu finden. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von schwerbehinderten Menschen einzustellen, doch viele erfüllen diese Pflicht nicht. In Bautzen beispielsweise gab es im Jahr 2022 nur 532 Betriebe, die dieser Verpflichtung nachkamen, obwohl 1.222 Betriebe dazu in der Lage wären.
Die Zukunft der Inklusion
Die Agentur für Arbeit Bautzen macht auf diese Missstände aufmerksam und fordert Arbeitgeber auf, das Potenzial von Menschen mit Behinderungen zu erkennen und zu nutzen. Marion Richter, die Vorsitzende der Geschäftsführung, betont, dass die Stärken jedes Einzelnen im Vordergrund stehen sollten. „Wir haben ein großes Portfolio, aus dem wir die jeweils passende Unterstützung und Förderung auswählen können“, erklärt Simone Kessler, Teamleiterin für Rehabilitation und Teilhabe.
Arthur Lieschke ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass Inklusion nicht nur möglich, sondern auch bereichernd ist. Seine Geschichte inspiriert und zeigt, dass mit der richtigen Unterstützung und einem offenen Geist Barrieren überwunden werden können. Die Gesellschaft muss sich weiterentwickeln, um allen Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, die gleichen Chancen zu bieten.
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