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Harburger Uni erobert den Weltraum: Sensoren in 309 km Höhe getestet!

Uhrzeit07:38
OrtHarburg, Esrange

Am Montagmorgen, um 7:38 Uhr, hob die Forschungsrakete MAPHEUS 15 zum 600. Mal über die frostige Landschaft des schwedischen Lapplands ab. Diese spektakuläre Mission, die sich mit materialphysikalischen Experimenten unter Schwerelosigkeit beschäftigt, brachte 21 wissenschaftliche Experimente des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und internationaler Partner mit sich. Besonders bemerkenswert ist, dass die Technische Universität Hamburg (TUHH) an dieser aufregenden Expedition beteiligt ist, wie das Abendblatt berichtete.

Die Rakete erreichte eine rekordverdächtige Höhe von 309 Kilometern, was den Wissenschaftlern sieben Minuten Schwerelosigkeit ermöglichte. Für die Forschung ist dies ein bedeutender Fortschritt, da herkömmliche Methoden wie Fallturm- oder Parabelflüge oft nur wenige Sekunden Mikrogravität bieten. Diese zusätzliche Zeit ist entscheidend für die Durchführung komplexer Experimente, die unter realistischen Weltraumbedingungen stattfinden müssen.

Innovative Sensoren für die Raumfahrt

Im Rahmen der Mission testet die Smart Sensors Group der TUHH unter der Leitung von Prof. Ulf Kulau miniaturisierte Sensorsysteme, die für zukünftige bemannte Raumfahrtmissionen unerlässlich sind. „Wir müssen Lösungen für ein robustes, autonomes und zuverlässiges Gesundheitsmonitoring von Astronauten entwickeln“, erklärte Kulau. Sechs hochmoderne Sensorsysteme wurden in einem Modul des DLR installiert, um die Herz- und Pulsüberwachung mittels Seismocardiographie zu optimieren. Diese innovative Methode nutzt extrem sensitive Messeinheiten, um die durch das Herz verursachten Bewegungen auf der Körperoberfläche präzise zu erfassen.

Die Sensoren wurden während des Flugs realen Temperatur- und Druckbedingungen des Weltraums ausgesetzt, was für die Validierung ihrer Funktionalität von entscheidender Bedeutung ist. Christopher Büchse, Doktorand an der Smart Sensors Group, war maßgeblich an der Implementierung des Projekts „Rocket Patch“ beteiligt und betonte die Wichtigkeit der gesammelten Daten für zukünftige Entwicklungen.

Neue Kooperationen und spannende Experimente

Die MAPHEUS 15-Mission ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein Beispiel für internationale Zusammenarbeit. Neben den Experimenten der TUHH sind auch Partner aus Australien, wie die Universität Adelaide und die La Trobe Universität in Melbourne, beteiligt. Zudem wird eine innovative Smart-Watch getestet, die für den Einsatz in Lebenserhaltungssystemen entwickelt wurde, wie TUHH berichtete.

Diese Mission ist ein weiterer Schritt in der kontinuierlichen Erforschung der Materialphysik im Weltraum und zeigt, wie wichtig solche Projekte für die zukünftige Raumfahrt sind. Die MAPHEUS-Missionen, die seit 2009 regelmäßig durchgeführt werden, sind ein bedeutender Bestandteil der deutschen Raumfahrtforschung und bieten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Möglichkeiten der Schwerelosigkeit.

Die Ergebnisse dieser aufregenden Mission werden nicht nur die Forschung an der TUHH vorantreiben, sondern auch die Entwicklung neuer Technologien für die Raumfahrt revolutionieren. Die Wissenschaftler sind gespannt auf die Erkenntnisse, die aus den sieben Minuten Schwerelosigkeit gewonnen werden können, und freuen sich auf die nächsten Schritte in der Raumfahrtforschung.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 11
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 17
Analysierte Forenbeiträge: 47

Quelle/Referenz
abendblatt.de
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