Uhrzeit | 19:30 |
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Ort | Berlin-Neukölln |
In Berlin-Neukölln wurde eine bahnbrechende Unterkunft für schwerkranke Flüchtlinge aus der Ukraine eröffnet. Diese Initiative ist eine Antwort auf die drängenden Bedürfnisse von Menschen, die vor dem verheerenden Krieg in ihrer Heimat geflohen sind. Laut einem Bericht von rbb24 ist die Situation für diese vulnerablen Gruppen in der großen Flüchtlingsunterkunft in Tegel äußerst prekär. Dort leben Tausende von Menschen, doch die Bedingungen sind für schwerstkranke Personen nicht geeignet.
Die neue Unterkunft, die zur Johannesstift Diakonie gehört, bietet einen geschützten Raum für die Betroffenen. Palliativmedizinerin Karin Barnard betont, dass die Versorgung in Tegel nicht den Bedürfnissen von Patienten gerecht wird, die beispielsweise an Krebs leiden oder nach einem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen sind. „Eine Unterbringung in einem geschützten Raum ist wichtig“, erklärt sie. Diese neue Einrichtung soll den Betroffenen nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern auch die notwendige Unterstützung für ihre speziellen gesundheitlichen Bedürfnisse.
Einzigartige Lösung für schwerkranke Flüchtlinge
Aktuell leben in der neuen Einrichtung 15 Patienten und deren Angehörige, die sich die Zimmer teilen. Die jüngste Bewohnerin ist 30 Jahre alt, die älteste 96. Für weitere 15 Menschen und ihre Familienmitglieder gibt es noch Platz. Die Angehörigen übernehmen einen Teil der Pflege, während eine Pflegehilfe Unterstützung bietet und regelmäßig ein Arzt vorbeikommt. „Es ist der erste Schritt in die Selbstständigkeit“, so Barnard, die darauf hinweist, dass die Patienten stabilisiert werden sollen, um langfristig eine dauerhafte Unterkunft zu finden.
Dieses Projekt ist bundesweit einmalig und wurde im August ins Leben gerufen. Ein ähnliches Konzept existiert bereits seit vergangenem Jahr in Spandau, wo Ukrainer ohne Aussicht auf Heilung untergebracht werden. Die Kosten von rund 500.000 Euro jährlich werden vom Land Berlin getragen, wie Mark Seibert, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten, berichtet. „Solange es Bedarf gibt, sind wir auf der Suche nach weiteren Einrichtungen“, fügt er hinzu, um die Situation der pflegebedürftigen Ukrainer in Tegel zu verbessern.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Obwohl die neue Unterkunft ein Lichtblick für die schwerkranken Flüchtlinge ist, bleibt die Lage in Tegel angespannt. Viele der dort lebenden Menschen benötigen dringend eine Lösung für ihre prekäre Wohnsituation. Die Herausforderungen sind enorm, und es besteht ein ständiger Bedarf an weiteren Ressourcen und Einrichtungen, um den Bedürfnissen dieser verletzlichen Gruppen gerecht zu werden. Laut Tagesschau ist die Suche nach geeigneten Unterkünften für pflegebedürftige Ukrainer weiterhin ein zentrales Anliegen der Berliner Behörden.
Die Eröffnung dieser speziellen Unterkunft ist ein wichtiger Schritt, um den schwerkranken Flüchtlingen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Initiativen folgen, um die Lebensbedingungen für alle Betroffenen zu verbessern und ihnen die Unterstützung zu bieten, die sie so dringend benötigen.