In Lüneburg hat sich ein bedeutender Wechsel vollzogen: Danny Kolbe ist nun der neue Leiter des Stadtarchivs. Nach fast zwei Jahrzehnten als stellvertretender Leiter und zuletzt kommissarischer Leiter, hat Kolbe nun die offizielle Verantwortung für ein 22-köpfiges Team übernommen. Diese spannende Nachricht wurde von der Hansestadt Lüneburg in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, die die beeindruckende Karriere Kolbes und die Herausforderungen seiner neuen Rolle beleuchtet.
Der 44-jährige Diplom-Archivar hat an der Fachhochschule für Archivwesen in Marburg studiert und bringt wertvolle Erfahrungen aus seinen vorherigen Stationen in Schwerin und Hamburg mit. In seiner neuen Position wird Kolbe nicht nur die Digitalisierung des umfangreichen Archivguts vorantreiben, sondern auch die vielfältigen Aufgaben des Stadtarchivs koordinieren. „Ich hinterfrage Prozesse, entscheide darüber, welche Unterlagen ins Archiv kommen, kümmere mich um die personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen“, erklärt Kolbe. Diese Informationen stammen aus einem Bericht der Hansestadt Lüneburg.
Das Gedächtnis der Stadt
Das Stadtarchiv Lüneburg, gelegen in der Wallstraße 4, hat eine zentrale Rolle in der Bewahrung der Stadtgeschichte. Es wurde als Institution der Hansestadt gegründet und hat sich der systematischen Erfassung, Erhaltung und Verwaltung von Quellen zur Stadtgeschichte verschrieben. Die Aufgaben des Archivs sind im Niedersächsischen Archivgesetz verankert, das die Erhaltung und Nutzbarmachung von Archivgut regelt. Kolbe wird in seiner neuen Rolle auch die Digitalisierung des Archivguts vorantreiben, um eine ortsunabhängige Nutzung zu ermöglichen, was für die Geschichtsforschung und die Erinnerungskultur von großer Bedeutung ist, wie Lünopedia berichtet.
Die Bestände des Stadtarchivs sind beeindruckend: Sie reichen bis ins Jahr 1229 zurück und umfassen Urkunden, Amtsbücher sowie Akten der städtischen Verwaltung. Kolbe und sein Team haben die Herausforderung angenommen, diese wertvollen Dokumente zu digitalisieren. „Wir haben bereits fünf Kilometer an Material digitalisiert, und das ist erst der Anfang“, so Kolbe. Ein besonderer Großformatscanner wird dabei eingesetzt, um schonende digitale Kopien von Zeitungsartikeln, Fotos und Büchern zu erstellen.
Ein Blick in die Zukunft
Kolbe hat nicht nur die Verantwortung für die Archivierung, sondern auch für die Förderung der Mitarbeitenden und die Entwicklung neuer Projekte. „Es macht viel Spaß, die Archivarbeit mit frischen Ideen zu bereichern“, sagt er. Sein Ziel ist es, das Gedächtnis der Stadt zu bewahren und es für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Das Stadtarchiv ist nicht nur ein Ort der Aufbewahrung, sondern auch ein lebendiger Raum für Forschung und Bildung.
Die Nutzung des Stadtarchivs ist für Privatpersonen grundsätzlich kostenlos, wobei Gebühren für spezielle Anfragen anfallen können. Interessierte können sich über das digitale Findbuch im Internet einen ersten Überblick über die verfügbaren Dokumente verschaffen und ihre Anliegen per E-Mail an das Archiv richten.
Mit Danny Kolbe an der Spitze des Stadtarchivs Lüneburg wird die Institution sicherlich neue Wege beschreiten und die Stadtgeschichte auf innovative Weise bewahren. Die Eröffnung neuer Perspektiven und die Förderung des historischen Wissens sind nur einige der vielen Herausforderungen, die vor ihm liegen.