Vorfall | Notfälle |
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Uhrzeit | 07:00 |
Ort | Osnabrück |
Ursache | Bombenfunde |
In Osnabrück steht eine massive Evakuierungsaktion bevor, die die Stadt in Atem hält. Am Sonntag, den 17. November, müssen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, während die Stadtverwaltung die Entschärfung mehrerer vermuteter Weltkriegsbomben im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs plant. Diese alarmierenden Funde wurden von Bauarbeitern während ihrer Arbeiten entdeckt, was die Stadt dazu veranlasste, sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Laut NDR handelt es sich um eine der größten Evakuierungen, die Osnabrück je erlebt hat.
Die betroffenen Stadtteile sind Fledder, Schinkel und die Innenstadt. Um 7 Uhr morgens müssen alle Anwohner das Gebiet verlassen haben. Um sicherzustellen, dass niemand zurückbleibt, wird die Stadt die Sirenen um 6:30 Uhr ertönen lassen. Dies ist jedoch eine Ausnahme, da solche Alarmierungen normalerweise nicht verwendet werden. Insgesamt sind 8.650 Haushalte und etwa 300 Gewerbe betroffen. Für die Bürger hat die Stadt eine Hotline eingerichtet, die am Tag der Räumung von 6 Uhr bis zum Ende der Maßnahme erreichbar ist.
Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen
Die Evakuierung betrifft auch zwei Krankenhäuser, das Marienhospital und das Christliche Kinderkrankenhaus. Beide Einrichtungen haben bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Während das Marienhospital weitestgehend geräumt wird, bleibt das Kinderkrankenhaus teilweise geöffnet, da eine vollständige Räumung zu riskant wäre. Die umliegenden Krankenhäuser sind auf die zusätzlichen Patienten vorbereitet, während vor den Kliniken Wasser-Container aufgestellt werden, um mögliche Druckwellen abzufangen.
Die Entscheidung, die Bombenräumung auf einen Sonntag zu legen, wurde bewusst getroffen, um die Auswirkungen auf die Bevölkerung zu minimieren. Ordnungsamtsleiter Thomas Cordes erklärte, dass unter der Woche viele Büros und Betriebe betroffen wären, was die Situation erheblich verschärfen würde. „Sonntags haben wir eine geringere Belegung in den Krankenhäusern und weniger Verkehr“, so Cordes. Dies soll eine reibungslose Evakuierung ermöglichen.
Die Dimension der Evakuierung
Die Dimension dieser Evakuierung ist beispiellos. „Wir haben quasi schon zu Beginn der Bodenarbeiten damit gerechnet, Verdachtsstellen zu finden“, sagte Cordes. Doch dass es zu einer derart großen Evakuierung kommen würde, war nicht abzusehen. Die Stadt hat bereits in der Vergangenheit mit Bombenfunden zu kämpfen gehabt, jedoch wurden dabei meist nur einige Tausend Anwohner evakuiert. Dieses Mal sind es 14.000, was die Evakuierung zur größten in der Geschichte Osnabrücks macht. „Das dürfte die größte sogenannte Containerburg sein, die wir jemals aufbauen mussten“, erklärte Cordes weiter.
Die Stadtverwaltung hat alle notwendigen Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Reisende am Osnabrücker Hauptbahnhof müssen sich auf Umleitungen und Verspätungen einstellen, da der Bahnhof während der Räumungsarbeiten gesperrt wird. Die Eurobahn hat bereits angekündigt, dass bis mindestens 19 Uhr mit Ausfällen zu rechnen ist. Die genaue Dauer der Maßnahmen kann jedoch nicht vorhergesagt werden.
Die Stadt Osnabrück hat sich auf die Herausforderungen vorbereitet und ist bestrebt, die Evakuierung so effizient wie möglich zu gestalten. Laut NDR sind die Vorbereitungen bereits in vollem Gange, und die Bürger werden gebeten, sich an die Anweisungen der Behörden zu halten, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.