Kassel

Lehrermangel in Kassel: Schulamt und GEW streiten über die Lage!

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In der Stadt und im Landkreis Kassel ist die Situation an den Schulen angespannt. Während die Gewerkschaft GEW von einem akuten Lehrermangel spricht, sieht das Schulamt die Lage als weniger dramatisch an. Die Schülerzahlen steigen, und damit auch der Bedarf an Lehrkräften. Wie die HNA berichtete, ist die Personaldecke an den Schulen jedoch nicht so stabil, wie es die Schulamtsleiterin Annette Knieling darstellt.

Knieling betont, dass der Grundunterricht in Kassel mit vollausgebildeten Lehrkräften abgedeckt werden könne. Dennoch ist die Realität, dass in vielen Fällen Lehramtsstudierende und nicht ausgebildete Kräfte den Unterricht übernehmen müssen. Christiane Stock von der GEW warnt: „Die Situation ist prekär, besonders im Bereich der Grundschule.“ Hier wird deutlich, dass die Schulen auf Personen mit Lehraufträgen angewiesen sind, um den Unterricht aufrechtzuerhalten.

Lehrermangel: Ein geteiltes Bild

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Schulamt und Gewerkschaft sind frappierend. Während Knieling von einer vergleichsweise guten Personalsituation spricht, sieht die GEW die Schulen in einem kritischen Zustand. „Der Grundunterricht ist bei Weitem nicht komplett mit Lehrkräften abgedeckt“, erklärt Stock. Dies führt dazu, dass Fächer wie Musik und Kunst häufig von nicht ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden, was die Qualität des Unterrichts beeinträchtigt.

Besonders alarmierend ist die Situation an den Förderschulen. Thomas Burger, zuständig für den Förderschulbereich, bestätigt, dass es nicht genügend ausgebildete Förderschullehrkräfte gibt. Um diesen Mangel zu beheben, werden Lehrer anderer Schulformen mit einer zweijährigen Weiterbildung zum Förderschullehrer qualifiziert. „So halten wir uns über Wasser“, sagt Burger. Aktuell absolvieren 19 Lehrer diese Weiterbildung im Amtsbezirk.

Die Suche nach Lehrkräften

Die Schulamtsleiterin Knieling räumt ein, dass die Bewerberlage nicht optimal ist. „Wir haben nicht mehr eine so große Auswahl wie früher“, sagt sie. Dies ist ein Zeichen für einen Arbeitnehmermarkt, in dem die Schulen um die wenigen verfügbaren Lehrkräfte konkurrieren müssen. Die unbesetzten Stellen sind zwar vorhanden, doch das Schulamt sieht darin keinen Grund zur Sorge, da der Unterricht weiterhin gewährleistet sei.

Die GEW hingegen sieht die unbesetzten Stellen als ernstes Problem. „Wir können nicht darauf warten, dass sich die Situation von selbst verbessert“, warnt Stock. Die Schulen sind auf qualifizierte Lehrkräfte angewiesen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Wie die HNA berichtet, ist die Lage an den Grundschulen und Förderschulen besonders angespannt, und es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lehrkräfte zu gewinnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lehrermangel in Kassel ein drängendes Problem darstellt, das sowohl die Schulbehörden als auch die Gewerkschaften betrifft. Die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Situation verdeutlichen die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, schnell zu handeln, um die Qualität der Bildung zu sichern.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
hna.de
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