FeuerwehrReutlingenTübingen

Anklage nach Großbrand: 17-Jähriger soll Autohaus in Flammen gesetzt haben

VorfallBrandstiftung
OrtReutlingen
Festnahmen1
Ursachebrennbare Flüssigkeit

In Reutlingen brodeln die Gemüter nach einem verheerenden Brand im Autohaus Ford Kimmerle, der in der Nacht zum 31. Oktober 2023 wütete. Ein damals 17-jähriger Auszubildender wird verdächtigt, das Feuer vorsätzlich mit brennbarer Flüssigkeit gelegt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat am 25. Oktober Anklage gegen den Jugendlichen erhoben, wie die Südwest Presse berichtet.

Der Brand, der in der Karosseriewerkstatt des Autohauses ausbrach, führte zur Zerstörung von sieben Fahrzeugen und verursachte einen Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von 32 Fahrzeugen und 135 Einsatzkräften vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen. Nach etwa einer Stunde war das Inferno unter Kontrolle, doch die Auswirkungen waren verheerend.

Ermittlungen und Verdacht

Die Ermittlungen, die von einer zehnköpfigen Gruppe des Kriminalkommissariats Reutlingen geleitet werden, haben sich über Monate hingezogen. Martin Raff, Pressesprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums, bestätigte, dass der Mitarbeiter des Autohauses unter Verdacht steht, das Feuer absichtlich gelegt zu haben. „Das ist der aktuelle Stand. Mehr kann ich dazu nicht sagen, die Ermittlungen laufen noch“, erklärte Raff. Die Polizei geht davon aus, dass es noch einige Wochen dauern wird, bis der Fall abgeschlossen ist und an die Staatsanwaltschaft übergeben werden kann, wie der Gea berichtete.

Der Firmenchef Ulrich Kimmerle äußerte sich zurückhaltend zu den laufenden Ermittlungen und betonte, dass er erst kürzlich von den Ergebnissen informiert wurde. Das Motiv für die mutmaßliche Brandstiftung bleibt weiterhin unklar.

Die Nacht des Feuers

In der besagten Nacht wurden Anwohner gegen 2:50 Uhr auf den Brand aufmerksam und alarmierten die Feuerwehr. Die Flammen hatten sich schnell ausgebreitet, insbesondere im Bereich der Lackiererei, wo gefährliche Chemikalien gelagert sind. Trotz der massiven Schäden konnte der Betrieb bereits am Morgen nach dem Brand wieder aufgenommen werden. „Die Nacht war kurz“, so der Chef des Autohauses, der die Situation als äußerst belastend beschreibt.

Die Ermittlungen zur Brandursache sind komplex und erfordern die Expertise eines Sachverständigen, der auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hinzugezogen wurde. Die Polizei hatte bereits zwei Tage nach dem Vorfall eine Untersuchung wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung eingeleitet, die sich gegen Unbekannt richtete.

Die Geschehnisse rund um das Feuer im Autohaus Ford Kimmerle werfen nicht nur Fragen zur Sicherheit und zum Umgang mit brennbaren Materialien auf, sondern auch zur Verantwortung von Mitarbeitern in einem sensiblen Arbeitsumfeld. Die Aufklärung des Vorfalls bleibt für die betroffenen Kunden und die Öffentlichkeit von großer Bedeutung.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
swp.de
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