Ort | Hergatz,Wangen,Lindenberg,Lindau,Ravensburg |
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Die Pläne für eine neue Klinik im Raum Hergatz stehen auf der Kippe! Der Landkreis Lindau träumt von einem zentralen Krankenhaus, das die medizinische Versorgung im Westallgäu revolutionieren könnte. Doch die Realität sieht düster aus: Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung hat das Stuttgarter Sozialministerium den Vorschlägen nun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Idee, die Kliniken in Wangen, Lindau und Lindenberg zu einer neuen Einrichtung in Hergatz zusammenzuführen, scheint nicht mehr tragfähig zu sein.
Die Hintergründe sind komplex: Ein Gutachten der Firma „2perspectives“ hatte ursprünglich empfohlen, die neue Klinik in Hergatz zu errichten, vorausgesetzt, das Krankenhaus in Wangen wird geschlossen. Doch die Signale aus Ravensburg sind alles andere als positiv. Die OSK, die für das Wangener Krankenhaus verantwortlich ist, steht vor enormen finanziellen Herausforderungen und benötigt dringend Investitionen. Doch die Aussicht auf eine gemeinsame Klinik wird durch die zurückhaltende Haltung des baden-württembergischen Sozialministers Manfred Lucha erschwert.
Die aktuelle Situation
Die Überlegungen zur Klinikgründung wurden durch die Insolvenz der Rotkreuzklinik in Lindenberg zusätzlich kompliziert. Mit nur noch zwei funktionierenden Kliniken in der Region – Wangen und Lindau – hat sich der Handlungsdruck in Wangen verringert, während der Landkreis Lindau unter einem akuten Versorgungsengpass leidet. Die neue Klinik in Hergatz könnte eine Lösung bieten, doch die politischen Hürden sind hoch.
Minister Lucha hat in einem Schreiben klargestellt, dass er die Notwendigkeit eines Neubaus in Hergatz nicht sieht. Stattdessen plädiert er für eine Stärkung des Standorts Wangen. „Sollten bauliche Veränderungen oder Sanierungsmaßnahmen am Standort Wangen notwendig sein, wäre dies unter Vorlage eines entsprechenden Konzeptes aus unserer Sicht ebenfalls ein gangbarer Weg“, so Lucha. Diese Aussage hat bei den Verantwortlichen im Landkreis Ravensburg Alarmglocken läuten lassen. Sie interpretieren dies als Veto gegen die Klinikpläne in Hergatz.
Ein ungewisser Ausblick
Die Zukunft der Klinikpläne ist ungewiss. Der Ravensburger Landrat hat bereits signalisiert, dass das Thema Klinikneubau in Hergatz „erledigt“ sei. Die Schwäbische Zeitung berichtet, dass Lucha eine gemeinsame Trägerschaft für die Kliniken in Ravensburg, Wangen und Friedrichshafen bevorzugt, was die Pläne für Hergatz endgültig ins Wanken bringen könnte. Die Bürger der Region müssen sich nun fragen, wie ihre medizinische Versorgung in Zukunft aussehen wird.
Die Diskussion um die Klinik in Hergatz ist ein Beispiel für die Herausforderungen im Gesundheitswesen, wo politische Entscheidungen und finanzielle Realitäten oft aufeinanderprallen. Die Hoffnung auf eine neue, moderne Klinik könnte bald der Vergangenheit angehören, während die Menschen im Westallgäu auf eine Lösung warten, die ihre Gesundheitsversorgung sichert.