Vorfall | Stellenabbau |
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Ort | Köln |
Ursache | sich rasant verschlechternde Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge, plötzlicher Stopp der Förderung |
In Köln schlägt die E-Auto-Krise mit voller Wucht zu! Ford hat angekündigt, ab der kommenden Woche Kurzarbeit in seinem Kölner Werk einzuführen. Dies bedeutet, dass die Produktion der neuen Elektrofahrzeuge Explorer und Capri in einem Wechsel von einer Woche Arbeit und einer Woche Pause stattfinden wird. Insgesamt fallen bis zu den Weihnachtsferien drei Produktionswochen aus, wie aus Unternehmenskreisen berichtet wird. Ford hat bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der dramatisch verschlechterten Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragt, wie auch der Kölner Stadt-Anzeiger bestätigte.
Die Situation ist alarmierend: Im Kölner Electric Vehicle Center wurden seit dem Produktionsstart im Zwei-Schicht-Betrieb täglich 630 Fahrzeuge gefertigt. Doch die Nachfrage nach E-Autos ist in Deutschland weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ford selbst räumt ein, dass die Verkäufe nicht so laufen, wie erhofft. „Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina“, so eine Sprecherin des Unternehmens.
Rückgang der E-Auto-Nachfrage
Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig. Ein wesentlicher Faktor ist der plötzliche Stopp der staatlichen Förderung für Elektroautos, der viele potenzielle Käufer verunsichert hat. Ford-Betriebsratschef Benjamin Gruschka fordert daher eine Neuauflage der Förderung, um den Hochlauf der E-Mobilität zu unterstützen. „Die Kunden sind verunsichert durch Diskussionen rund um ein längeres Festhalten am Verbrenner und halten sich mit Autokäufen zurück“, erklärte er.
Insgesamt sind rund 2000 Mitarbeitende von der Kurzarbeit betroffen. Ford hat angekündigt, das Kurzarbeitergeld aufzustocken, sodass die Beschäftigten 60 Prozent des ausgefallenen Nettolohns erhalten. Bei Familien mit Kindern erhöht sich dieser Betrag auf 67 Prozent. Ford wird zusätzlich 20 Prozent auf das Kurzarbeitergeld drauflegen. Ob die Kurzarbeit auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird, ist jedoch noch ungewiss.
Investitionen und Herausforderungen
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hat Ford in den letzten Jahren massiv in den Kölner Standort investiert. Über zwei Milliarden Dollar wurden in die Umstellung auf Elektromobilität gesteckt, und mehr als 3000 Mitarbeiter wurden umgeschult. Das Kölner Werk wurde in einen emissionsarmen Produktionsstandort umgewandelt, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Doch die schlechte Konsumentenstimmung und die Unsicherheiten rund um die Förderung stellen große Herausforderungen dar, die nicht ignoriert werden können, wie auch die Rundschau berichtete.
Die Automobilbranche steht vor einem Umbruch, und Ford ist mitten im Sturm. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sich die Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge verbessern und ob Ford in der Lage ist, die Produktion wieder hochzufahren. Die Unsicherheit bleibt, und die Mitarbeiter blicken besorgt in die Zukunft.