Vorfall | Sonstiges |
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Uhrzeit | 07:02 |
Ort | Herrsching |
Sachschaden in € | 300000 |
In Herrsching, ein Ort voller Tradition und Geschichte, wurde am Sonntag ein bedeutendes Ereignis gefeiert: die offizielle Wiedereröffnung der Kirche St. Martin nach jahrelangen Sanierungsarbeiten. Bischof Dr. Bertram Meier, der die feierliche Abendmesse leitete, betonte die Bedeutung dieser Renovierung für die Gemeinde und die lebendige Rolle der Kirche im Leben der Menschen. Die Sanierung war dringend notwendig, nachdem bei einer Standfestigkeitsprüfung vor acht Jahren gravierende Mängel festgestellt wurden, die dazu führten, dass die Glocken der Kirche sieben Jahre lang nicht läuten konnten, wie Merkur berichtete.
Die alte Kirche, die im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein beliebter Ort für Hochzeiten. Pfarrer Simon Rapp erinnerte sich an seine erste Andacht, bei der die Liedblätter aufgrund der Feuchtigkeit in der Kirche wellten. Doch diese Zeiten sind nun vorbei! Dank einer modernen Lüftungsanlage und umfassenden Renovierungsarbeiten erstrahlt St. Martin in neuem Glanz. Die Elektrik wurde komplett erneuert, und die 350 Jahre alten Eichenbalken im Glockenturm wurden durch neue ersetzt. Auch die Ziffernblätter am Kirchturm wurden erneuert, was der Kirche ein frisches Aussehen verleiht.
Ein Fest für die Gemeinde
Die Rückkehr der Glocken ist ein Symbol für den Neuanfang. Erst seit einem Jahr läuten sie wieder und bringen Leben in die Gemeinde. Die letzten Feinarbeiten wurden erst im Spätsommer abgeschlossen, und die ersten Hochzeiten fanden in diesem Sommer wieder statt. Die Kirche bietet Platz für etwa 100 Menschen und ist ein beliebter Ort für feierliche Anlässe. Die Freude über die gelungene Sanierung war am Sonntag deutlich spürbar, als die Gemeinde zusammenkam, um diesen besonderen Moment zu feiern.
Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf rund 300.000 Euro, von denen die Kirchenstiftung einen Eigenanteil von 120.000 Euro aufbringen musste. Dank der großzügigen Unterstützung von 160 Einzelspenden, darunter eine mittlere fünfstellige Summe von der Charlotte-Böhme-Roth-Stiftung, konnte ein großer Teil der Kosten gedeckt werden. Dennoch bleibt eine Deckungslücke von 20.000 Euro, die die Gemeinde weiterhin schließen möchte. Wer helfen möchte, kann dies durch Spenden auf das Konto der Kirchenstiftung St. Nikolaus tun.
Ein Blick in die Zukunft
Die Renovierung von St. Martin ist nicht nur ein Zeichen für den Erhalt eines wichtigen kulturellen Erbes, sondern auch ein Beweis für die Stärke der Gemeinschaft in Herrsching. Bischof Meier hob hervor, dass solche Projekte zeigen, wie lebendig die Kirche ist und wie wichtig sie für die Menschen vor Ort bleibt. Die Rückkehr der Orgel, die zuvor in der Nikolauskirche stand, wird die musikalische Begleitung der Gottesdienste bereichern und die Atmosphäre in der Kirche weiter verbessern.
Die Gemeinde kann sich auf eine Zukunft freuen, in der St. Martin nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein Zentrum des sozialen Lebens bleibt. Die Sanierung hat nicht nur die baulichen Mängel behoben, sondern auch das Herz der Gemeinde wieder zum Schlagen gebracht. Die Menschen in Herrsching können stolz auf ihre Kirche sein, die nun wieder in vollem Glanz erstrahlt und bereit ist, die nächsten Generationen zu empfangen.