Vorfall | Sexualdelikte |
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Ort | Würzburg |
Die EKD-Synode in Würzburg stand kürzlich ganz im Zeichen des Berichtes des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt (BeFo). „Die Uhr tickt!“ – ein eindringlicher Aufruf, der den dringenden Handlungsbedarf unterstreicht, den die Kirche bei der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt hat. Das BeFo präsentierte beeindruckende Fortschritte, die in den letzten Monaten erzielt wurden, obwohl diese oft im Schatten der Öffentlichkeit blieben. Presseportal berichtete, dass unter anderem entscheidende Schritte in der Reform der Anerkennungsrichtlinie sowie in der Freischaltung der Online-Plattform BeNe erreicht wurden.
Ein bemerkenswerter Fortschritt kam mit der überarbeiteten Richtlinie für Disziplinarverfahren. Diese Reform sieht vor, die Rechte Betroffener deutlich zu stärken. Zukünftig soll jedem Betroffenen das Recht auf weitgehende Akteneinsicht und Informationen über den Stand des Verfahrens zustehen. Darüber hinaus wird gewünscht, dass jedem Personengruppen, die den Betroffenen begleiten, die Kosten übernommen werden.
Maßnahmen zur ForuM-Studie und Online-Plattform BeNe
Ein weiterer Meilenstein stellt der Maßnahmenplan zur ForuM-Studie dar, der alle 46 Empfehlungen in 12 konkrete Maßnahmen übersetzt. Die Synode wird am Mittwoch über diesen Plan abstimmen. Das BeFo ist stolz darauf, die Ergebnisse dieser Studie so transparent und zugänglich wie möglich zu gestalten.
Mit der Einführung der Plattform BeNe wird eine dringend benötigte Anlaufstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt geschaffen. Hier können sich Betroffene austauschen und vernetzen. Die Plattform, die auch einen Instagram-Account betreibt, bietet geschützte Foren, in denen die Themen in einem sicheren Rahmen diskutiert werden können. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Stimmen der Betroffenen hörbar zu machen und Raum für ihren Austausch zu schaffen.
Wichtige Reformen und deren Bedeutung
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Reform der Anerkennungsrichtlinie der EKD. Diese Reform zielt auf eine Vereinheitlichung der Anerkennungsverfahren ab und will, dass die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Studie zu sexualisierter Gewalt hat klar aufgezeigt, dass Anerkennung nicht nur eine finanzielle Frage ist, sondern auch eine Frage des Respekts und des Muts, diesen schweren Themen aktiv zu begegnen.
Die Sprecher*innen des BeFo machen deutlich: „Anerkennung bedeutet mehr als Geld. Es ist eine Haltung, die die Kirche zeigen sollte. Denn die Uhr tickt!“, betont Detlev Zander, ein Sprecher der Betroffenen. Wie wichtig diese Reformen sind, zeigt der kontinuierliche Druck, dem das BeFo ausgesetzt ist. Die Verantwortungsträger in der Kirche sind gefordert, die erarbeiteten Vorschläge nicht nur zu akzeptieren, sondern aktiv umzusetzen.
Ein weiterer Appell der Betroffenenvertreterin Nancy Janz ist klar: Bürger*innen können und sollten nicht aufhören, die Kirche zur Verantwortung zu ziehen, um sicherzustellen, dass die Dunkelheit der Vergangenheit endlich beleuchtet wird. Denn nur so kann ein echter Wandel entstehen, der die Bedürfnisse der Betroffenen an oberste Stelle setzt.