Die Eishockey-Nationalmannschaft Deutschlands steht 15 Monate vor den Olympischen Spielen in Mailand vor einer ernsten Herausforderung. Nach zwei Niederlagen und nur wenigen positiven Momenten beim Deutschland Cup in Landshut ist die Stimmung im Team angespannt. Bundestrainer Harold Kreis äußerte sich enttäuscht über die schwachen Leistungen, die selbst durch einen 6:0-Sieg gegen Österreich nicht aufgewertet werden konnten. „Das Turnier ist nicht so gelaufen, wie wir es wollten“, erklärte der 65-Jährige, wie auch Tagesspiegel berichtete.
Die Zeit drängt, denn die WM im Mai 2025 in Dänemark und Schweden sowie der nächste Deutschland Cup sind die letzten Gelegenheiten, um das Team zu testen. „Deshalb haben wir an die Mannschaft eine Botschaft gesendet: Jede Maßnahme nehmen wir sehr ernst“, so Kreis. Diese Worte sind eine klare Warnung an die Spieler, die sich nicht in ausreichender Zahl aufdrängten.
Schwache Leistungen und fehlende Stars
Im Gegensatz zu früheren Turnieren nutzte Kreis den Deutschland Cup nicht, um junge Talente auszuprobieren. Die Abwesenheit von NHL-Stars wie Leon Draisaitl und vielen Spielern der Champions-League-Teilnehmer aus Berlin, Bremerhaven und Straubing machte sich bemerkbar. Der Kader, der zuvor als vielversprechend galt, war gegen die Slowaken beim 2:6 nicht wettbewerbsfähig. „Wir waren nicht auf Augenhöhe“, stellte Kreis fest. Dies ist besonders alarmierend, da die deutsche Auswahl im Mai noch den Olympia-Dritten mit einem 6:4 besiegte.
Der ehemalige NHL-Profi Tom Kühnhackl, der als einer der wenigen Spieler Eigenwerbung betrieb, kritisierte die inkonstanten Leistungen: „Insgesamt müssen wir 60 Minuten Eishockey spielen, nicht nur 20 oder 30“, forderte er eindringlich. „Wenn du auf diesem Niveau spielen willst, musst du ein komplettes Spiel gut spielen.“ Solche Auftritte wie gegen Dänemark (5:6) und die Slowaken lassen wenig Hoffnung auf eine positive Wende.
Ein Lichtblick unter den Schatten
Trotz der düsteren Aussichten gab es einige Lichtblicke im DEB-Team. Wolfsburgs Luis Schinko, erst 24 Jahre alt, beeindruckte mit drei Toren und wurde von Kreis als „frech und unerschrocken“ gelobt. Auch der 22-jährige Torhüter Arno Tiefensee aus Mannheim konnte gegen Österreich mit einer fehlerfreien Leistung überzeugen und blieb ohne Gegentor. „Er hat sehr ruhig gewirkt, sehr stabil. Ein starkes Spiel“, urteilte Kreis.
Die Routiniers Patrick Hager (36) und Kühnhackl (32) nutzten ihre erste Nominierung seit Olympia 2022 und übernahmen sofort Verantwortung. Hager, der als Kapitän auftrat, und Kühnhackl, der das Team gegen Österreich zum Sieg führte, haben ihre Chancen auf eine WM-Teilnahme und bei Olympia deutlich erhöht. „Ich wollte sie kennenlernen“, erklärte Kreis und lobte das Duo: „Sie sind läuferisch und kämpferisch ein Vorbild. Sie sind eine Bereicherung für die Mannschaft.“
Die kommenden Monate sind entscheidend für die Eishockey-Nationalmannschaft. Mit nur wenigen Testmöglichkeiten bleibt den Spielern nicht viel Zeit, um sich zu beweisen. Die Augen sind auf die WM im Mai 2025 gerichtet, wo sie zeigen müssen, dass sie bereit sind, auf der großen Bühne zu glänzen, und die Erwartungen an sie nicht enttäuschen werden.
Die Situation ist ernst, und die Zeit drängt. Die Nationalmannschaft muss sich schnellstens zusammenreißen, um bei den Olympischen Spielen 2026 in Mailand nicht nur teilzunehmen, sondern auch zu überzeugen. Die Fans hoffen auf eine Wende und auf ein Team, das bereit ist, für den Erfolg zu kämpfen.