Vorfall | Vandalismus, Körperverletzung, Mord/Totschlag |
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Ort | Schwerin |
Ursache | Antisemitismus, Hetze |
Schwerin erlebte am 9. November 2023 einen bewegenden Gedenktag, der an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht von 1938 erinnerte. 86 Jahre nach diesem düsteren Kapitel der Geschichte versammelten sich zahlreiche Menschen auf dem Schlachtermarkt, um den verfolgten und ermordeten Juden zu gedenken. Unter den Anwesenden waren auch prominente Persönlichkeiten wie Kulturministerin Bettina Martin (SPD), Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und Nikolaus Voss, der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung wurde die Bedeutung des Gedenkens in den Mittelpunkt gerückt.
„Der 9. November 1938 kam nicht aus dem Nichts. Vorausgegangen waren jahrelange Hetze, die Verbreitung von Antisemitismus und Verschwörungserzählungen gegen Jüdinnen und Juden durch das Nazi-Regime und seine Helfershelfer“, erklärte Martin. Diese Worte sind ein eindringlicher Appell, die Vergangenheit nicht zu vergessen und die Lehren daraus zu ziehen. „Das Gedenken mahnt uns, dass den Worten furchtbare Taten folgten“, fügte sie hinzu. In einer Zeit, in der antisemitische Hetze und Verschwörungstheorien wieder zunehmen, ist es umso wichtiger, ein klares Zeichen gegen diese Entwicklungen zu setzen.
Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus
Die Kulturministerin betonte, dass die Gesellschaft Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit nicht dulden dürfe. In einer Woche soll zudem der Schutz jüdischen Lebens in die Landesverfassung aufgenommen werden, was einen weiteren Schritt in Richtung einer toleranteren und respektvolleren Gesellschaft darstellt. Diese Initiative zeigt, dass die Erinnerungsarbeit nicht nur der Vergangenheit gilt, sondern auch der Gegenwart und Zukunft.
Die Pogromnacht, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfand, war ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte. In dieser Nacht wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte verwüstet und unzählige Menschen verfolgt und ermordet. Diese Gräueltaten sind ein Mahnmal dafür, wie schnell aus Worten Taten werden können, und wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben.
Gedenken als gesellschaftliche Verantwortung
Das Gedenken an die Pogromnacht ist nicht nur eine Pflicht gegenüber den Opfern, sondern auch eine Verantwortung für die Gesellschaft von heute. Es ist ein Aufruf, aktiv gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung einzutreten. „Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir aus der Geschichte lernen müssen“, sagte Martin und forderte alle Anwesenden auf, sich für eine offene und respektvolle Gesellschaft einzusetzen.
In diesem Sinne ist das Gedenken an den 9. November 1938 nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft. Es liegt an uns, die Werte der Toleranz und des Respekts zu verteidigen und zu fördern, damit sich solche Gräueltaten niemals wiederholen. Wie auch Süddeutsche Zeitung berichtete, bleibt das Gedenken an die Pogromnacht ein zentraler Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur.