Wittenberg

Ergreifende Ausstellung: Jüdisches Leben in Wittenberg im Dritten Reich

OrtWittenberg

In Wittenberg wird Geschichte lebendig! Am Gedenktag der Pogromnacht wurde die eindrucksvolle Ausstellung „Juden der Stadt Wittenberg im Dritten Reich“ eröffnet, die von Ronny Kabus konzipiert wurde. Diese Ausstellung, die einen tiefen Einblick in das jüdische Leben während der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gibt, wurde von Oberbürgermeister Torsten Zugehör und Katharina Kabus, der Witwe des Historikers, vorgestellt. Der Zeitpunkt könnte nicht passender sein, denn wie Zugehör betont: „Um Fehler, die gemacht worden, heute zu vermeiden, machen wir das hier“, was die Relevanz dieser Ausstellung unterstreicht, wie auch die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Die Ausstellung, die im Kreuzgang der Wittenberger Klosterkirche zu sehen ist, bietet einen historischen Rückblick auf die Schicksale jüdischer Bürger in Wittenberg. Katharina Kabus hebt hervor, wie sehr sich ihr Mann für die Aufklärung dieser Geschichten eingesetzt hat. „Mit ganzer Kraft hat er sich daran gemacht, die Schicksale der jüdischen Bürger Wittenbergs aufzuklären“, sagt sie und beschreibt die Herausforderungen, die mit der Recherche verbunden waren. Die Zeitzeugen waren über die Welt verstreut, und die Suche nach ihnen war mühsam, besonders in einer Zeit, in der die Digitalisierung noch nicht weit fortgeschritten war.

Ein Schatz aus der Vergangenheit

Die Ausstellung selbst war eine Zeit lang auf dem Dachboden von Katharina Kabus verstaut, wo sie nicht hingehörte. „Es ist ein schönes Gefühl zu erleben, dass die Arbeit meines Mannes in der Stadt ihres Ursprungs noch einmal diese Wertschätzung erfährt“, erklärt sie. Die Stadt Wittenberg hat sich an den Herstellungskosten beteiligt, und die Ausstellung wurde bereits vor einigen Jahren in den Städtischen Sammlungen präsentiert.

Von der Machtergreifung über die Nürnberger Gesetze bis hin zu den Novemberpogromen und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird die NS-Zeit anhand einzelner Schicksale beleuchtet. Diese eindringliche Darstellung macht die Schrecken der Vergangenheit greifbar und lässt die Besucher innehalten und nachdenken.

Ein Begleitbuch für Interessierte

Die Ausstellung ist bis zum 31. März 2025 täglich von 10 bis 15 Uhr geöffnet, wobei der letzte Einlass um 14:30 Uhr erfolgt. Für alle, die tiefer in das Thema eintauchen möchten, gibt es ein Begleitbuch mit dem Titel „Juden der Lutherstadt Wittenberg im Dritten Reich“, das mittlerweile in der vierten Auflage erhältlich ist. Die ISBN lautet 978-3-7347-7450-8. Diese Publikation bietet zusätzliche Informationen und Perspektiven, die die Ausstellung ergänzen, wie auch die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Diese Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an die jüdischen Bürger Wittenbergs, sondern auch ein eindringlicher Appell an die heutige Gesellschaft, sich der Vergangenheit zu stellen und aus ihr zu lernen. Ein Besuch ist nicht nur informativ, sondern auch eine emotionale Reise in die Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
mz.de
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