In Villingen-Schwenningen blüht ein neues Geschäftsfeld auf, das die Gemüter erhitzt: Cannabis! Christopher Ölberg hat mit seinem Laden „Cannavia“ im Goldenbühl ein wahres Eldorado für Hanf-Enthusiasten geschaffen. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt – von Gesichtscremes und Duschgels mit Hanföl bis hin zu vorgerollten Tabakblättern, die mit Cannabis gefüllt werden können. Doch die große Frage bleibt: Ist die Nachfrage ebenso groß wie das Angebot? Laut einem Bericht des Südkurier ist das Geschäft in vollem Gange, seit der Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland am 1. April legalisiert wurde.
Ölberg, ein gelernter Verfahrensmechaniker, hat sich seinen Traum vom eigenen Growshop erfüllt. In seinem Laden finden Kunden alles, was sie für den Anbau von Cannabispflanzen benötigen: von speziellen Substraten und Düngern bis hin zu Töpfen und LED-Lampen. „Ich bekomme so viele Anfragen, dass ich überlege, Kurse anzubieten“, sagt er, während er den Kunden mit Rat und Tat zur Seite steht.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
Die Gesetzesänderung hat den Markt revolutioniert. Erwachsene dürfen nun bis zu 50 Gramm Cannabis zu Hause besitzen und im öffentlichen Raum maximal 25 Gramm mit sich führen. Doch Vorsicht ist geboten: In der Nähe von Schulen, Kitas und Spielplätzen herrscht absolutes Rauchverbot. Ölberg hat bereits einen Social Club für Cannabis-Anbau gegründet und wartet gespannt auf die Anbaulizenz, die vom Regierungspräsidium Freiburg vergeben wird.
„Wir gehen davon aus, dass die ersten Anträge noch in diesem Jahr genehmigt werden“, erklärt Matthias Henrich, Sprecher des Regierungspräsidiums. In ganz Baden-Württemberg sind bereits 64 Anträge auf Anbaulizenzen eingegangen, darunter drei aus Villingen-Schwenningen. Ölberg ist optimistisch: „Das letzte Treffen mit der Polizei war sehr positiv“, sagt er und hofft auf eine baldige Genehmigung.
Ein Blick in die Zukunft
Die Auflagen für die Lizenzvergabe sind jedoch hoch. Sicherheitskonzepte, Jugendschutz und Qualitätsüberwachung müssen erfüllt werden. Hat Ölberg erst einmal die Lizenz in der Hand, dürfen die Mitglieder seines Clubs bis zu 50 Gramm Cannabis im Monat abholen. Doch die Mitgliederzahl ist auf 500 begrenzt – ein weiterer Schritt in die regulierte Welt des Cannabis.
Die Nachfrage nach Cannabis-Produkten scheint ungebrochen. „Von jung bis alt kommt jeder, wem es passt“, berichtet Ölberg. Seine ersten Kunden waren Rentner, die sich für das Grow-Material interessierten. Mit einer breiten Produktpalette und dem Angebot von Anbaukursen könnte Ölberg bald zum gefragtesten Cannabis-Experten der Region avancieren. Das Geschäft boomt, und die Zukunft sieht vielversprechend aus – nicht nur für Ölberg, sondern für die gesamte Branche.