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Weihnachtsmärkte in Niedersachsen: Musikverzicht wegen Gema-Kosten!

OrtNiedersachsen, Hildesheim, Braunschweig, Göttingen, Hannover

Die festliche Stimmung auf den Weihnachtsmärkten in Niedersachsen wird in diesem Jahr stark gedämpft. Die Organisatoren sehen sich mit enorm gestiegenen Lizenzkosten für die Musiknutzung konfrontiert, was zu drastischen Einschnitten führt. So wird beispielsweise der Weihnachtsmarkt in Hildesheim in diesem Jahr gänzlich auf Musik verzichten. Lediglich zwei lokale Musikgruppen, die Gema-freie Stücke spielen, dürfen auftreten, wie Welt berichtet.

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) hat die Gebührenstruktur seit 2011 geändert. Diese werden nun basierend auf der Gesamtgröße der Veranstaltungsfläche berechnet. In der Vergangenheit haben einige Weihnachtsmärkte die Flächen falsch angegeben, was zu nachträglichen Kostensteigerungen führte. Diese neuen Regelungen haben auch Auswirkungen auf den Weihnachtsmarkt in Braunschweig, wo das übliche Musikprogramm mit Chören und Ensembles weitestgehend entfällt. Ein ähnliches Programm wie im Jahr 2022 würde die Veranstalter in diesem Jahr um etwa 18.000 Euro mehr kosten.

Musikangebot in den Städten

In Göttingen wird das Musikangebot ebenfalls stark reduziert. Die Stadt plant, die anfallenden Gema-Gebühren durch Sponsoren zu decken. In Hannover hingegen wird das Bühnenprogramm für Live-Auftritte noch ausgearbeitet. Hier wird es sowohl Gema-freie als auch Gema-pflichtige Tage geben. Ein Sprecher der Stadt erklärte, dass die Gema ihre Gebühren nicht mehr nur für die Fläche vor der Bühne berechnet, sondern für die gesamte Fläche des Weihnachtsmarktes. Dies führt zu einer Gebühr von 11.500 Euro für die Veranstaltungsfläche.

Für kleinere Weihnachtsmärkte, die von gemeinnützigen Vereinen oder Kirchengemeinden organisiert werden, gibt es jedoch positive Nachrichten. Das Land Niedersachsen wird die Gema-Gebühren für bis zu vier Veranstaltungen pro Verein und Jahr übernehmen. Für dieses Jahr stehen dafür rund 167.000 Euro zur Verfügung, wie das Innenministerium in Hannover mitteilte. Diese Märkte dürfen eine maximale Fläche von 500 Quadratmetern nicht überschreiten, es darf kein Eintritt verlangt werden, und die Veranstaltung muss vorher online angemeldet werden.

Die Auswirkungen auf die Weihnachtsstimmung

Die reduzierte musikalische Begleitung auf den Weihnachtsmärkten hat nicht nur finanzielle Gründe, sondern könnte auch die festliche Atmosphäre beeinträchtigen. Die Vorfreude auf die besinnliche Zeit wird durch die fehlende Musik, die oft ein zentraler Bestandteil der Weihnachtsmärkte ist, stark gemindert. Die Veranstalter stehen vor der Herausforderung, trotz der finanziellen Hürden ein ansprechendes Programm zu gestalten, das die Besucher anzieht und die weihnachtliche Stimmung aufrechterhält.

Die Situation in Niedersachsen spiegelt ein größeres Problem wider, das viele Veranstalter in ganz Deutschland betrifft. Die steigenden Kosten und die strengen Vorschriften der Gema setzen den Weihnachtsmärkten zu, und es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die Besucherzahlen auswirken wird. Die Hoffnung bleibt, dass die festliche Stimmung trotz aller Widrigkeiten nicht verloren geht und die Menschen die Weihnachtsmärkte weiterhin besuchen, um die besinnliche Zeit zu genießen.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
welt.de
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