OstholsteinSchleswigSchleswig-Holstein

Fehmarn ohne Seebrücke: Tourismuschef warnt vor Rückschritt!

OrtFehmarn

Fehmarn, die bezaubernde Ostseeinsel, steht vor einem dramatischen Rückschlag in ihren Tourismusplänen. Trotz einer 78 Kilometer langen Küstenlinie und dem Wunsch nach einer Seebrücke, die den Zugang zum Meer erleichtern würde, bleibt die Umsetzung dieser Vision in der Schwebe. Das Land Schleswig-Holstein hat die Förderung für den Bau neuer Seebrücken eingestellt, was die Hoffnungen der Inselbewohner und Tourismusverantwortlichen zunichte macht. Laut einem Bericht von LN ist die Enttäuschung groß, da die Pläne für eine elegante Seebrücke, die die Promenade mit dem Wasser verbinden sollte, nun in der Schublade verschwinden könnten.

Oliver Behncke, der Tourismuschef der Insel, beschreibt die geplante Seebrücke als ein „Erlebnis“, das den Besuchern eine neue Perspektive auf die Natur bieten sollte. Die Brücke sollte 177 Meter lang sein und zwei Etagen aufweisen, die an Strandhaferhalme erinnern. Doch die letzte Kostenschätzung von 7,3 Millionen Euro steht nun auf der Kippe. „Wir sind ein Jahr zu spät dran. Natürlich ist das für uns enttäuschend“, erklärt Behncke. Die Seebrücke sollte nicht nur ein architektonisches Highlight werden, sondern auch ein Anziehungspunkt für Touristen, die die Schönheit der Ostsee erleben möchten.

Ein Rückschlag für den Tourismus

Die Pläne für die Seebrücke sind Teil eines größeren Projekts am Südstrand, das eine Bebauung von 25.000 Quadratmetern umfasst, einschließlich eines Hotels und von Strandvillen. Behncke betont, dass die Seebrücke ein zentraler Bestandteil dieser Entwicklung gewesen wäre. „Seebrücken sind immer ein Anziehungspunkt und stärken den Tourismus“, so Behncke. Doch die Entscheidung des Wirtschaftsministeriums, Neubauten nicht mehr zu fördern, stellt die gesamte Planung in Frage. Die Sprecherin des Ministeriums, Karen Sieksmeyer, begründet diese Entscheidung mit der sensiblen Natur des Baugebiets und den steigenden Kosten für solche Projekte.

Die letzte Seebrücke in Schleswig-Holstein wurde 2012 in Heiligenhafen errichtet. Diese Brücke hat sich als echter Magnet für Besucher erwiesen, und Behncke ist sich sicher, dass auch Fehmarn von einem ähnlichen Projekt profitieren könnte. „Es gibt Gewinner und Verlierer“, sagt er, während er die Instandsetzung bestehender Seebrücken lobt, die weiterhin gefördert wird.

Die unverständliche Entscheidung des Landes

Die Entscheidung des Landes, keine neuen Seebrücken zu fördern, sorgt für Unverständnis und Enttäuschung. „Warum ausgerechnet Neubauten vom Wirtschaftsministerium ausgeschlossen sind, erschließt sich für uns nicht“, so Behncke. Die bisherigen Förderungen haben der Insel bereits geholfen, wie die neue Yachthafenpromenade, für die 7,6 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Doch die Abkehr von der Unterstützung für Neubauten könnte fatale Folgen für den Tourismus auf Fehmarn haben.

„Öffentliche Investitionen ziehen private Investitionen nach sich“, erklärt Behncke und warnt, dass Schleswig-Holstein im Wettbewerb um Touristen zurückfallen könnte, wenn die Entwicklung nicht weiter vorangetrieben wird. „Wir müssen das bisherige Tempo halten, um nicht hinter Bayern und Mecklenburg-Vorpommern zurückzufallen“, fügt er hinzu, während die Unsicherheit über die Zukunft der Seebrücke und damit des Tourismus auf Fehmarn weiterhin schwebt.

Die Situation auf Fehmarn ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie politische Entscheidungen die Entwicklung von Regionen beeinflussen können. Die Hoffnung auf eine Seebrücke bleibt, doch die Realität sieht derzeit düster aus. Die Inselbewohner und Tourismusverantwortlichen müssen sich nun fragen, wie sie ohne die notwendige Unterstützung des Landes ihre Pläne verwirklichen können. Die Zukunft des Tourismus auf Fehmarn steht auf der Kippe, und die Zeit drängt.

Ort des Geschehens

Quelle/Referenz
ln-online.de
Schließen

Werbung nervt!

Das wissen wir. Dennoch sind ein paar nicht störende Werbebanner nötig, damit unsere Server brav ihren Dienst leisten. Schalten Sie bitte den Adblocker aus. Wir nutzen weder Popups noch andere nervige Werbeformen.