Vorfall | Körperverletzung |
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Ort | Berlin, Neukölln |
Ursache | Antisemitismus |
In Berlin hat sich ein erschreckender Vorfall ereignet, der die Gemüter erhitzt und die Diskussion über Antisemitismus im Sport neu entfacht. Bei einem Fußballspiel des jüdischen Vereins TuS Makkabi Berlin gegen Schwarz-Weiß Neukölln kam es zu massiven Ausschreitungen, bei denen die Makkabi-Spieler von Zuschauern und Spielern des gegnerischen Teams angegriffen wurden. Laut einem Bericht von der Berliner Morgenpost wurde die aggressive Stimmung während des Spiels immer feindseliger, was schließlich in Beleidigungen und sogar körperlichen Angriffen gipfelte.
Der Vater eines Makkabi-Spielers, Shlomo Afanasev, machte auf Twitter auf die Vorfälle aufmerksam und schilderte, wie sein 13-jähriger Sohn und seine Freunde während des Spiels beleidigt und bespuckt wurden. „Die Schiedsrichter schienen nicht einzugreifen, obwohl die Situation eskalierte“, so Afanasev. Nach dem Spiel kam es dann zu einer weiteren Eskalation, als die Makkabi-Spieler verfolgt wurden. Die Polizei war vor Ort, doch ein Polizeisprecher konnte die Anwesenheit nicht bestätigen.
Schock und Entsetzen über die Vorfälle
Die Reaktionen auf diesen Vorfall ließen nicht lange auf sich warten. Andreas Hilprecht, Geschäftsführer des Vereins Schwarz-Weiß Neukölln, zeigte sich entsetzt und kündigte an, dass man intern aufarbeiten werde, was geschehen ist. „Wenn wir jemanden aus unserem Verein identifizieren können, der an den Vorfällen beteiligt war, wird er sofort ausgeschlossen“, betonte Hilprecht.
Die Berliner Grünen, vertreten durch Susanna Kahlefeld und Klara Schedlich, äußerten ebenfalls ihr Entsetzen und erklärten sich solidarisch mit der Makkabi-Mannschaft. In einer Pressemitteilung forderten sie eine umfassende Aufklärung der Vorfälle und betonten die Notwendigkeit, Antisemitismus im Sport entschieden entgegenzutreten. „Wir erwarten, dass die Unterstützung der Vereine im Kampf gegen Antisemitismus beim Senat und im Berliner Fußball-Verband eine neue Priorität bekommt“, so die Grünen.
Ein besorgniserregender Trend
Dieser Vorfall in Berlin ist nicht isoliert. Ähnliche Vorfälle wurden auch in Amsterdam dokumentiert, wo nach einem Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv israelische Fans von mutmaßlich pro-palästinensischen Aktivisten angegriffen wurden. Laut einem Bericht des Tagesspiegels kam es in der niederländischen Stadt zu schweren Zusammenstößen, die die besorgniserregende Zunahme von Gewalt gegen jüdische Sportler und Fans unterstreichen.
Die Vorfälle in Berlin und Amsterdam werfen ein grelles Licht auf die wachsende Intoleranz und den Antisemitismus, die in der Gesellschaft und im Sport immer präsenter werden. Es ist an der Zeit, dass die Verantwortlichen handeln und sicherstellen, dass solche Übergriffe nicht länger toleriert werden. Die Stimmen der Betroffenen müssen gehört werden, und es bedarf einer klaren Haltung gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt.