In der Stadt Schotten brodelt es! Der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) hat in einem brisanten Positionspapier die starren bürokratischen Vorgaben bei der Kinderbetreuung scharf kritisiert. Bürgermeister Benjamin Göbl hat diese alarmierenden Informationen nun im Parlament präsentiert. Die Kita „Am Schloss“ und vier weitere Einrichtungen stehen im Fokus, während die Stadt in diesem Jahr satte fünf Millionen Euro in die Kinderbetreuung investiert. Doch trotz dieser finanziellen Anstrengungen gibt es massive Probleme, die dringend angegangen werden müssen.
Der HSGB fordert eine grundlegende Reform der Vorschriften, die die Arbeit der Kitas unnötig erschweren. Laut dem HSGB, der in seinem Positionspapier darauf hinweist, dass in Hessen über 56.000 Menschen in Kitas arbeiten, sei der gesetzlich vorgeschriebene Mindestpersonalstand immer wieder erhöht worden. Dies geschah zuletzt im Jahr 2020, als mehr Personal für Leitungsaufgaben und höhere Reserven für Krankheit und Urlaub gefordert wurden. „Starre Vorgaben, wie die Freistellung von Leitungskräften von den unmittelbaren Betreuungsaufgaben, sind demotivierend“, so der HSGB. Diese Vorschriften hindern die Kitas daran, flexibel auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, was als „keine gute Idee“ bezeichnet wird.
Die Forderungen des HSGB
Die Betreiber der Kitas sollten mehr Freiraum erhalten, um ihren Alltag selbst zu organisieren. Der HSGB fordert daher, dass die Eignungsprüfung für das Personal nicht mehr den örtlichen Jugendämtern überlassen wird. Stattdessen sollten die Kita-Träger selbst entscheiden dürfen, wen sie einstellen. „Eignung ist das zentrale Kriterium“, betont der HSGB. Zudem wird die Notwendigkeit eines höheren Anteils an Fachkräften gefordert, während auch zuverlässige und fortgebildete Quereinsteiger eine Chance erhalten sollten.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die finanzielle Ausstattung der Kommunen. Der HSGB fordert, dass die Unterstützung durch das Land Hessen nicht nur auf Pauschalzahlungen beschränkt bleibt, sondern auch in den Schlüsselzuweisungen deutlich spürbar wird. „Die Kommunen stemmen die Kinderbetreuung, und das muss auch entsprechend honoriert werden“, erklärt der HSGB.
Investitionen und Herausforderungen
Im Haushaltsentwurf 2024 sind für die Kinderbetreuung in Schotten fast fünf Millionen Euro eingeplant. Das Land Hessen wird mit 1,55 Millionen Euro und die Eltern mit 240.000 Euro zur Finanzierung beitragen. Der Großteil der Kosten, etwa 3,5 Millionen Euro, wird jedoch von der Stadt Schotten getragen. Doch das Defizit in der Kinderbetreuung wird voraussichtlich bis 2025 auf 3,7 Millionen Euro ansteigen, was die Stadt vor enorme Herausforderungen stellt.
Die Situation ist ernst, und die Forderungen des HSGB sind klar: Um die Funktionsfähigkeit der kommunalen Vertretungen zu verbessern, muss auch die Gesetzgebung überdacht werden. Wie der HSGB in einem weiteren Bericht feststellt, sind Änderungen notwendig, um die Attraktivität kommunaler Wahlämter zu steigern und die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen zu erweitern. Diese Reformen sind entscheidend, um die Herausforderungen in der Kinderbetreuung und darüber hinaus zu meistern, wie Hessischer Städte- und Gemeindebund berichtet.
Die Zeit drängt, und die Verantwortlichen sind gefordert, schnell zu handeln. Die Zukunft der Kinderbetreuung in Hessen hängt von mutigen Entscheidungen und einem Umdenken in der Politik ab. Schotten ist nur ein Beispiel für die Herausforderungen, die viele Kommunen in Deutschland derzeit bewältigen müssen.