Vorfall | Infrastruktur |
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Ort | Bleicherode |
Ursache | Einsturzgefahr |
Ein Drama in der kleinen Stadt Bleicherode im Landkreis Nordhausen: Ein einsturzgefährdetes Haus in der Hagenstraße musste abgerissen werden. Der Eigentümer hatte die Warnungen der Bauaufsichtsbehörde ignoriert, was die Beamten schließlich zum Handeln zwang. Die Untere Bauaufsichtsbehörde des Kreises Nordhausen führte die Abrissarbeiten durch, um die Sicherheit der Passanten und Nachbarn zu gewährleisten. Das Gebäude, ein zweigeschossiger Fachwerkbau, stand seit Jahren leer und war in einem desolaten Zustand. Die Fundamente drohten wegzubrechen, was einen kompletten Einsturz zur Folge gehabt hätte. Laut Thüringer Allgemeine war eine Vollsperrung der Hagenstraße notwendig, um den Abriss sicher durchzuführen.
Der Abriss wurde in einer rasanten Aktion innerhalb einer Woche durchgeführt. Ein Tragwerksplaner überwachte die Arbeiten, um Schäden an den Nachbargebäuden zu vermeiden. Die Kosten für den Abriss werden dem Eigentümer in Rechnung gestellt. Die Anwohner wurden im Vorfeld über die Maßnahme informiert, um auf die Verkehrseinschränkungen vorbereitet zu sein. Der Zustand des Hauses war schon lange bekannt, doch erst eine erneute Ortskontrolle im Frühjahr bestätigte die akute Einsturzgefahr. Die Bauaufsichtsbehörde hatte den Eigentümer mehrfach auf den schlechten Zustand hingewiesen, doch dieser reagierte nicht.
Sanierungsbedarf im Berufsschulzentrum
Während in Bleicherode ein Haus abgerissen wurde, kämpft das Staatliche Berufsschulzentrum Nordhausen mit seinen eigenen Problemen. Das Gebäude am Stadtrand, in dem technische und gewerbliche Berufe ausgebildet werden, ist in einem maroden Zustand. Die Fassade ist brüchig, und Bauzäune verhindern, dass Passanten von herabfallenden Teilen getroffen werden. Die Fensterwände des Zwischenbaus sind so instabil, dass sie von innen mit Holzpaletten abgesichert werden mussten. Der stellvertretende Schulleiter Mathias Wiegleb erklärte, dass die Fassade und Fenster teilweise einsturzgefährdet sind.
Doch auch das Vorzeigegebäude der Berufsschule in der Innenstadt hat seine Tücken. Hinter der klassizistischen Fassade verbirgt sich ein schmutziges Geheimnis: Im Keller breitet sich seit Jahren Schimmel aus. Laut MDR ist das Problem seit 2009 bekannt, doch ein jahrelanger Rechtsstreit verhinderte die Sanierung. Der Landkreis Nordhausen erhielt keinen Anspruch auf Wiedergutmachung, und die Mittel zur Sanierung müssen nun aus dem klammen Kreishaushalt kommen.
Herausforderungen für die Zukunft
Trotz der baulichen Mängel ist das Berufsschulzentrum stolz auf seine Ausbildungsangebote. Mit 1.100 Schülern ist es eine der größten Schulen der Region. Doch der Zustand der Gebäude könnte zukünftige Generationen von Schülern und Lehrern abschrecken. Eine Lösung könnte ein neues Konzept sein, das die verschiedenen Standorte zu einem Campus zusammenführt. Ein Ersatzneubau in der Innenstadt ist geplant, doch die Finanzierung hängt von Fördermitteln ab. Der Landkreis Nordhausen ist pleite, und ohne Kredite kann kaum investiert werden. Die Zukunft des Berufsschulzentrums hängt somit in der Schwebe.