In einem dramatischen Appell hat die italienische Premierministerin Giorgia Meloni während ihres Besuchs in Beirut die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die UN-Friedensmission in Libanon zu stärken. Diese Mission, bekannt als UNIFIL, steht unter massivem Druck, da ihre Truppen in den letzten Wochen wiederholt von israelischen Streitkräften angegriffen wurden. Meloni, die als starke Verbündete Israels gilt, ist die erste Regierungschefin, die Libanon seit der Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah im letzten Monat besucht.
„Die Angriffe auf UNIFIL sind inakzeptabel!“, rief Meloni während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem libanesischen Premierminister Najib Mikati. Sie betonte die Notwendigkeit, die Neutralität der UNIFIL zu wahren, um die Sicherheit der Friedenssoldaten zu gewährleisten. „Wir müssen die Seite umblättern, und das geht nur durch eine Stärkung der UNIFIL“, fügte sie hinzu. Ihre Worte sind ein klarer Aufruf zur internationalen Solidarität in einer Zeit, in der die Lage in der Region angespannt bleibt.
UNIFIL unter Beschuss
Die UNIFIL, die etwa 1.000 italienische Friedenssoldaten umfasst, hat in der vergangenen Woche mehrere Angriffe erlebt, bei denen fünf Friedenssoldaten verletzt wurden. In einem besonders alarmierenden Vorfall beschuldigte die UNIFIL die israelischen Streitkräfte, ein Tor durchbrochen und eine ihrer Positionen betreten zu haben. „Wir wurden mehrfach gezielt angegriffen“, erklärte UNIFIL-Sprecher Andrea Tenenti und betonte, dass die Sicherheit der Truppen oberste Priorität habe.
Die UNIFIL hat in den letzten Wochen ihre Patrouillen an der Grenze zwischen Libanon und Israel, auch bekannt als die Blaue Linie, stark eingeschränkt. Tenenti berichtete, dass die Sicherheitslage sich verschlechtert hat und die Friedenssoldaten oft stundenlang in Schutzräumen verbringen müssen, um sich vor den anhaltenden Gefahren zu schützen. „Wir sehen täglich Hunderte von Projektilen, die die Blaue Linie überqueren“, fügte er hinzu.
Neue Phase des Konflikts
Die Situation eskaliert weiter, während die Hisbollah erklärt hat, dass sie in eine neue Phase ihres Kampfes gegen die israelischen Truppen eingetreten ist. Die libanesische Gruppe hat neue Waffen eingeführt und plant gezielte Angriffe auf israelische Soldaten. „Wir haben neue präzisionsgesteuerte Raketen und explosive Drohnen eingesetzt“, erklärte die Hisbollah und kündigte an, dass sie weiterhin die palästinensische Sache unterstützen werde.
Inmitten dieser Spannungen hat die israelische Armee eine zusätzliche Reservebrigade für Operationen im Norden Israels mobilisiert. Die Hisbollah hat zudem einen Angriff mit Drohnen auf israelische Truppen in der besetzten Stadt Safed gestartet. Die Lage bleibt angespannt, und die internationalen Reaktionen auf die Entwicklungen werden mit Spannung erwartet.