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Vergessene Heldinnen: Die Frauen der Mau Mau und ihr unsichtbarer Kampf

VorfallZwangsumsiedlung, Folter, wirtschaftliche Unterdrückung
OrtKenia
Festnahmen80000
Ursachekoloniale Repression

Jedes Jahr wird in Kenia den nationalen Helden und Heldinnen gedacht – und dabei sticht eine Figur besonders hervor: Dedan Kimathi, der legendäre Führer der Mau Mau-Bewegung und Symbol für den blutigen Kampf um die Unabhängigkeit. Zudem wurde kürzlich Field Marshal Muthoni Kirima gewürdigt, die 92-jährige Legende, die 11 Jahre im Verborgenen lebte, um nicht in britische Gefangenschaft zu geraten. Ihr Begräbnis lockte hochrangige Regierungsvertreter, darunter den ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Rigathi Gachagua. Die Generation der Mau Mau-Kämpfer schrumpft, doch ihre Geschichten leben weiter.

Während Kimathi und Kirima in der nationalen Geschichtsschreibung gefeiert werden, bleiben die unzähligen Zivilisten, die den Freiheitskämpfern während der Kolonialzeit halfen, oft im Schatten. Zwischen 1952 und 1960 wurden 80.000 Kenianer von britischen Truppen festgenommen, über 1.000 als Rebellen gehängt und 1,2 Millionen Menschen zwangsweise in koloniale „Dörfer“ umgesiedelt. Diese brutalen Taktiken zielten darauf ab, den Widerstand zu brechen. Neu aufgedeckte Archive bestätigten Berichte über Folter und Misshandlungen, die darunter litten – ein dunkles Kapitel der britischen Kolonialgeschichte, das erst 2013 anerkannt wurde.

Die mündlichen Überlieferungen von Frauen, die in den 1950er Jahren umgesiedelt wurden, sind niederschmetternd und zeugen von einer brutalen Realität. Sie lebten unter ständiger Überwachung in mit Stacheldraht und Wachtürmen gesicherten Dörfern, während Bestrafungen und Gewalt an der Tagesordnung waren. Trotzdem hielten sie den Geist des Widerstands hoch, unterstützten die Mau Mau und bereiteten den Weg für eine mögliche Freiheit. Die Zeit drängt, ihre Geschichten zu erzählen, denn sie sind Teil des kollektiven Gedächtnisses und der Kämpfe um die Unabhängigkeit Kenias, wie auch theconversation.com berichtet.

Quelle/Referenz
theconversation.com