| Vorfall | Mord |
|---|---|
| Ort | Bahnhof Friedrichstraße, Ost-Berlin |
| Verletzte | 1 |
| Festnahmen | 1 |
Im historischen Prozess hat das Landgericht Berlin einen ehemaligen Stasi-Offizier wegen Mordes verurteilt. Rund 50 Jahre nach dem tödlichen Schuss auf den 38-jährigen Polen Czesław Kukuczka am DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße erhielt der heute 80-Jährige eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn zwölf Jahre gefordert.
Der Ex-Oberleutnant soll Kukuczka 1974 auf Geheiß des DDR-Geheimdienstes aus einem Hinterhalt erschossen haben. Der Pole hatte zuvor versucht, seine Ausreise nach West-Berlin mit einer Bombenattrappe zu erzwingen. Westdeutsche Schüler wurden zufällig Zeugen der Tat und berichteten im Gericht von ihrer Angst und Fassungslosigkeit. Ein entscheidender Hinweis zur Aufklärung kam erst 2016 aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv, als ein Dokument die Identität des Schützen konkretisierte. Die Anklage wegen Mordes wurde 2023 erhoben, nachdem die Staatsanwaltschaft das Mordmerkmal der Heimtücke geltend machte. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.radioeuskirchen.de.