Interpol-Chef Jürgen Stock warnt vor einer wachsenden Bedrohung durch international operierende Drogenbanden, die das Potenzial haben, selbst Industrieländer wie Deutschland zu destabilisieren. In einem Interview erklärte Stock, dass diese ehemals regionalen Gruppen jetzt global agieren und über „astronomische Mengen an Ressourcen“ verfügen, um Verbrechen wie Menschen- und Waffenhandel zu betreiben. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg des Kokainhandels, der dank südamerikanischer Kartelle floriert, und die zunehmende Präsenz des tödlichen synthetischen Opioids Fentanyl auf dem europäischen Markt, das als 50-mal stärker als Heroin gilt und bereits Tausende von Todesfällen in den USA verursacht hat.
Trotz Rekordbeschlagnahmen in europäischen Häfen scheint das Angebot auf den Straßen unverändert zu bleiben, was darauf hindeutet, dass die Drogenströme unverändert fließen. Stock hebt hervor, dass die Kämpfe zwischen Banden um die Kontrolle des Drogenmarktes bereits in einigen Teilen Deutschlands begonnen haben und fordert eine engere Zusammenarbeit der nationalen Strafverfolgungsbehörden zur Bekämpfung dieser Bedrohungen. Der Wechsel zu stärkerer internationaler Kooperation wird als entscheidend angesehen, um das Wachstum dieser kriminellen Organisationen einzudämmen, wie www.kreiszeitung.de berichtet.