Im Werra-Meißner-Kreis wird es zunehmend schwieriger, zeitnah einen Termin bei Fachärzten zu bekommen. Um in dringenden Fällen schneller behandelt zu werden, können Haus- und Kinderärzte seit Anfang 2023 Überweisungsscheine mit Dringlichkeitscodes ausstellen. Dr. Philipp Siebrasse weist jedoch darauf hin, dass Patienten ohne diese Scheine oft abgelehnt werden, was zu erheblichen Verzögerungen führen kann. Die Abkehr von der Praxisgebühr im Jahr 2013 hat dazu geführt, dass Patienten direkt Facharzttermine vereinbaren können, was die Terminvergabe jedoch zusätzlich überlastet. Fachärzte konzentrieren sich häufig auf ihre bestehenden Patienten und lassen wenig Raum für neue, drängende Fälle, was viele Patienten frustriert zurücklässt.
Um die Situation zu verbessern, soll die Übermittlung von Dringlichkeiten durch Hausärzte helfen. Florian Künemund, Sprecher des Klinikum Werra-Meißner, beschreibt die Notfallvermittlung als gute Option, sieht aber Probleme für Anwohner, wenn Termine bevorzugt an Patienten aus benachbarten Regionen vergeben werden. Neben dem Hausarzt können auch über die Hotline 116 117 oder online Termine für Fachärzte und Psychotherapeuten vereinbart werden. Während einige glauben, dass die hausärztliche Vermittlung frustrierend ist, ist der Eindruck von Künemund eher positiv: Gespräch mit Hausärzten und der Einsatz von Vermittlungsscheinen werden als wertvolle Hilfen bei der Terminsuche gesehen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.
