Am Dienstag hat am Fuldaer Landgericht der Missbrauchsprozess gegen einen 43-jährigen ehemaligen Kalbacher Pfarrer begonnen. Der Angeklagte steht im Verdacht, zwischen September 2021 und Juli 2022 gezielt Kinder und Jugendliche über eine Online-Plattform angesprochen und sie zu sexuellen Handlungen aufgefordert zu haben. In der Anklage sind insgesamt 71 Taten aufgeführt, darunter das Teilen von kinderpornografischem Material und das heimliche Aufnehmen dieser Chats. Bei einer Durchsuchung entdeckte die Polizei Hunderte Bild- und Videodateien auf den Geräten des Angeklagten.
Über seinen Verteidiger ließ der ehemalige Pfarrer erklären, er habe „Ablenkung und Entspannung“ gesucht, während er mit einer beruflichen Überforderung und der schweren Krankheit seiner Mutter zu kämpfen hatte. In seiner Erklärung räumte er ein, wenig über die Folgen seiner Taten nachgedacht zu haben und war sich des Leids, das er den Opfern zugefügt hat, inzwischen bewusst. Der Prozess wird am 8. Oktober um 9 Uhr fortgesetzt, und es wird erwartet, dass eine zweite schriftliche Erklärung des Angeklagten folgt, sobald die Beweise geprüft wurden. Weitere Informationen dazu finden sich hier.