Eine 18-jährige Aysu aus Großen-Linden wurde letzte Woche nach Aserbaidschan abgeschoben, obwohl sie kurz vor dem Beginn einer Ausbildung zur Pflegefachkraft in Deutschland stand. Am Donnerstag, während sie gemeinsam mit dem Leiter ihrer Mädchenwohngruppe in die Ausländerbehörde ging, wurde sie überraschend von Polizisten aufgefordert, das Land zu verlassen. Dies geschah trotz ihrer Integration und des geplanten Ausbildungsplatzes. Aysu, die als unbegleitete Minderjährige nach Deutschland kam, erlitt einen Zusammenbruch und musste ebenso abrupt wie schockierend am selben Tag den Flug nach Baku antreten. Die Situation hat eine Welle von Protesten ausgelöst, und rund 80 Unterstützer versammelten sich vor dem Regierungspräsidium in Gießen mit dem Slogan “Holt Aysu zurück”.
Die Abschiebung wurde durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angeordnet, da Aysus Ausreisepflicht seit zwei Jahren bestand. Laut einem Sprecher des Regierungspräsidiums war eine freiwillige Ausreise nicht erfolgt, und frühere Abschiebeversuche waren gescheitert. Aktuell kämpft eine Initiative, die unter den Unterstützern ist, um die Aufhebung des Wiedereinreiseverbots, damit Aysu ihre Ausbildung in Deutschland antreten kann. Trotz der schwierigen Umstände in Aserbaidschan, wo sie auf sich allein gestellt ist, hat sie sich eine Unterkunft organisiert. Der Fall bleibt angespannt, und die Gründe für die erneute Ablehnung ihrer Duldung sind noch unklar, was Fragen und Bedenken aufwirft. Mehr dazu auf www.merkur.de.