Deutsche und österreichische Autofahrer, die in Italien mit einem Knöllchen erwischt wurden, können aufatmen: Die Eintreibung von Bußgeldern wurde vorübergehend gestoppt. Grund dafür ist ein Streit um den Zugang zu den Fahrzeughaltern-Daten, auf die Italien bislang zugreifen konnte, um Geldbußen auch im Ausland einzutreiben. Die Behörden in Deutschland, Österreich und den Niederlanden verweigern momentan den Zugriff auf die EUCARIS-Datenbank, was bedeutet, dass über 4.000 Bußgeldbescheide, allein in Südtirol summieren sich diese auf mehr als 230.000 Euro, derzeit nicht nach Deutschland oder Österreich verschickt werden können. „Technische Probleme“ wurden als Ursache genannt, aber die Details bleiben unklar, berichtet unter anderem www.merkur.de.
Zusätzlich zu dieser „Knöllchen-Amnestie“ kündigte Verkehrsminister Matteo Salvini an, die italienischen Gesetze zu ändern, um den Versand der Strafzettel ins Ausland wieder zu ermöglichen. Dieser Plan könnte jedoch aufgrund seiner bisherigen Untätigkeit in ähnlichen Angelegenheiten auf Skepsis stoßen. Autofahrer, die bei Verstößen von der Polizei erwischt werden, müssen jedoch beachten, dass sie die Bußgelder vor Ort bezahlen müssen, andernfalls wird oft eine Sicherheitsleistung fällig, und das Fahrzeug könnte beschlagnahmt werden. Die Entwicklungen bleiben also spannend, während sich die Urlaubssaison dem Ende nähert.