Bundesagrar- und Forstminister Cem Özdemir sowie Bundeskanzler Olaf Scholz haben eine Verschiebung des Starts der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) um ein halbes Jahr auf den 1. Juli 2025 gefordert. Dies stößt jedoch auf heftige Kritik von einem Bündnis aus Umweltverbänden und entwicklungspolitischen Organisationen, das unter anderem die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und den WWF umfasst. Diese Gruppen warnen davor, dass eine Verzögerung das Risiko birgt, die Einfuhr von Rohstoffen wie Soja, Kakao und Palmöl, die mit Abholzung verbunden sind, weiter zu ermöglichen. Sie betonen, dass eine solche Entscheidung auch die Unternehmen benachteiligt, die sich bereits auf die neuen Regelungen vorbereiten.
Die Gegner der Verschiebung argumentieren, dass die EUDR einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen globale Entwaldung darstellt und die Bundesregierung ihrer Verantwortung nicht nachkommen sollte. DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner bezeichnet die Pläne als ein „verheerendes Signal“ für die bevorstehenden internationalen Klimakonferenzen und fordert die Regierung auf, die Umsetzung der Verordnung mit Hochdruck voranzutreiben. Laut Heike Vesper vom WWF ist es unerlässlich, verlässliche politische Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Wirtschaft auf die EUDR vorzubereiten. Das Bündnis fordert, dass die Verordnung ohne Verzögerungen umgesetzt wird, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die weltweiten Wälder zu schützen, berichtet www.presseportal.de.