Bischöfin Kirsten Fehrs, die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), meldete sich zur Debatte über die geplante Stationierung von konventionellen Mittelstreckenraketen in Deutschland zu Wort. Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tags des Friedens am 21. September äußerte sie Bedenken hinsichtlich der gegenwärtigen geopolitischen Lage. Der Krieg in der Ukraine, der mittlerweile weniger als 1000 Kilometer von Deutschland entfernt tobt, führe zu drängenden Fragen über die Sicherheit und die Möglichkeiten eines künftigen Friedens. Fehrs betonte die Notwendigkeit einer gründlichen Diskussion über die Rationale hinter der Stationierung neuer Raketen und deren Auswirkungen auf die Friedenspolitik.
Sie kritisierte das Schweigen zu diesem Thema und rief zu einer breiten, sachlichen Debatte auf, um gegen gezielte Desinformation gewappnet zu sein. Die Bischöfin argumentierte, dass eine solche Stationierung nur dann verantwortbar sei, wenn sie tatsächlich zur Verhinderung von Gewalt beiträgt und gleichzeitig Abrüstungs- oder Rüstungskontrollverhandlungen gefördert werden. Auf einer vergangenen Sitzung des EKD-Rats gab der Politologe Thomas Müller-Färber erste Einschätzungen zu den friedens- und sicherheitspolitischen sowie ethischen Perspektiven der geplanten Stationierung. Weitere Stellungnahmen zu diesem Thema könnten wichtige Einblicke in die laufende Debatte geben, wie bei zeitzeichen.net berichtet.