In Pirna, die Absage einer Ausstellung zur Alltagserfahrung von Geflüchteten hat für erhebliche emotionale Reaktionen gesorgt. Politikpsychologe Thomas Kliche nennt die Entscheidung „platter Alltagsrassismus“ und kritisiert die Haltung des Landratsamts, das versucht habe, „unangenehme Diskussionen“ zu vermeiden. Er betont, dass dieses Vorgehen nicht nur Minderheitsansprüche ignoriert, sondern auch eine Art „Wir gegen die!“ Atmosphäre schafft. Kliche fragt sich, ob es nicht möglich gewesen wäre, die unterschiedlichen Sichtweisen zusammenzubringen, was er mittlerweile für utopisch hält. Seine Analyse wirft ein Licht auf die stillschweigende Ausgrenzung gewissen Gruppen und das Fehlen eines offenen Dialogs.
Kliche erläutert weiter, dass das aktuelle politische Klima die Bedingungen für eine konstruktive Diskussion nur noch schwieriger macht. Seiner Meinung nach haben diese Themen moralische, psychologische und politische Dimensionen, die derzeit explosiv ineinandergreifen. Der Verzicht auf Empathie und das Stärken von autoritären Antworten auf komplexe Probleme gefährden nicht nur die Demokratie, sondern auch den kulturellen Austausch in der Gesellschaft. Für weitere Informationen über die Thematik und Kliches Einschätzungen, siehe die Berichterstattung auf www.mdr.de.