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Die 12-Jährige Leichtathletin Malia Bohl aus Eichenzell knackt beim Weitsprung die Fünf-Meter-Marke. © Charlie Rolff
Malia Bohl hat Einzigartiges geschafft: Als erste 12-Jährige in Hessen ist die Leichtathletin aus Eichenzell weiter als fünf Meter gesprungen. Auch deutschlandweit mischt sie mit dieser Weite ganz vorne mit. Doch Malia Bohl bleibt bescheiden.
Eichenzell – Die Blicke gehen gespannt in Richtung Anzeigetafel. Die 12-jährige Malia Bohl und ihre Leichtathletik-Kolleginnen der Startgemeinschaft Fulda-Eichenzell warten gespannt auf das Ergebnis. Dann leuchtet eine „5“ auf: Malia Bohl schreit auf, rennt voller Freude umher – und bekommt das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht.
Die Eichenzellerin hat etwas geschafft, was noch keine 12-Jährige in Hessen vor ihr geschafft hat: Sie knackt die Fünf-Meter-Marke im Weitsprung. „Alle haben sich sehr gefreut, weil wir nicht damit gerechnet haben“, sagt Bohl über die Reaktionen aus ihrem Umfeld.
Malia Bohl (12) aus Eichenzell knackt Fünf-Meter-Marke im Weitsprung
Ihre 5,09 Meter im dritten Versuch bedeuten nicht nur hessischen Rekord, es ist auch die Krönung eines perfekten Tages. Denn: Fulda-Eichenzell holt sich völlig überraschend den Titel bei den Hessenmeisterschaften in Hattersheim. Für Malia Bohl ist es nach Gold im Sprint und im Hochsprung bereits der dritte Landestitel in dieser Saison.
Zu ihrem Sport kommt die 12-Jährige in der dritten Klasse. Ein Test ergibt: Fußball und Leichtathletik liegen Malia Bohl. Sie entscheidet sich gegen das runde Leder. „Mein Papa hat Fußball gespielt, dann hat er sich verletzt und ich habe gesagt, das möchte ich nicht“, sagt Malia Bohl und lacht.
Papa Patrick (43) und Mama Betty (41) sind natürlich stolz wie Bolle auf ihre Malia. „Das war schon emotional“, sagt Patrick, der einen gewissen Anteil am Rekord seiner Tochter hat. „Die Person, die den Sand abzieht, wollte den hinteren Teil der Grube nicht abziehen. Ich habe dann gesagt: ,Mach‘ auch mal da hinten, es könnte heut weit gehen‘“, sagt Patrick Bohl lachend. Und Mama Betty? Sie habe nur „Oh, mein Gott“ gedacht, als Malia den geschichtsträchtigen Sprung schaffte.
In Eichenzell wird die Freiherr-vom-Stein-Schülerin (Lieblingsfächer: Sport und Englisch) von den Geschwistern Adrian (27) und Gwendolin (23) Schneider trainiert. „Nach der Sommerpause waren wir uns relativ sicher, dass sie den Hessenrekord knacken kann, da zuvor nur zwei Zentimeter gefehlt haben“, sagt Gwendolin Schneider.
Wie außergewöhnlich aber der Satz auf über fünf Meter für eine 12-Jährige ist, erläutert Adrian Schneider: „Es gibt keine offizielle deutsche Bestenliste in dieser Altersklasse. Aber jeder Landesverband hat seine eigene Bestenliste und wenn man dort ein bisschen durchschaut, gibt es nur zwei andere, die auch über fünf Meter gesprungen sind.“ Ob der unterschiedlichen Entwicklungsstände der Kinder seien diese Zahlen aber mit Vorsicht zu genießen.
Malia Bohl hat aber nicht nur in der Leichtathletik Talent. Sie tanzt Hip-Hop, spielt E-Bass und Klavier. Vorbilder habe sie „nicht so richtig, aber ich mag Malaika Mihambo und Noah Lyles“. Auch in Sachen Ziele ist Malia Bohl zurückhaltend: „Wenn ich mir nicht so viel vornehme, dann passiert immer so etwas.“ So wie bei ihrem historischen Sprung in Hattersheim. (Von Tobias Herrling)
Auch die Fuldaer Radsportlerin Ute Jopek vom RC 07 Fulda hat vor kurzem geschafft, was in Osthessen noch niemandem gelang: Die 52-Jährige gewann in St. Johann den Radweltpokal und die World Masters Cycling Championships.
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