Das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat am 12. September die Ausstellung „Es ist nicht leise in meinem Kopf“, die Flüchtlingsschicksale thematisiert, nach nur einem Tag wieder abgebaut. Diese Entscheidung kam, nachdem einige Bürger und Mitarbeiter der Behörde Unmut über die gezeigten Inhalte geäußert hatten. Geplant war, die Ausstellung im Rahmen der Interkulturellen Woche ab dem 25. September im Foyer des Landratsamtes für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung war bereits erfolgreich an mehreren Orten in Sachsen zu sehen gewesen, wurde jedoch nun als „ungeheuerlicher Vorgang“ kritisiert.
Die Behörde begründete den Schritt mit vermeintlicher Polarisierung und einer „aufgeheizten Stimmung“ unter den Besuchern. Die Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses, Beate Sträter, äußerte sich schockiert über die Entscheidung, die ihrer Meinung nach ein schlechtes Signal an die Gesellschaft sendet. Auch die sächsischen Grünen warfen dem Landratsamt Zensur vor und forderten die Wiederherstellung der Ausstellung, da sie als wichtiger Beitrag zur Akzeptanz und Integration von Geflüchteten angesehen wird. Zahlreiche Stimmen aus der Politik und Zivilgesellschaft verlangen von Landrat Michael Geisler (CDU), die Ausstellung umgehend zurückzubauen, um den Dialog über die Lebensrealitäten von Geflüchteten zu fördern. Weitere Informationen zur Kontroverse sind auf www.sonntag-sachsen.de zu finden.