Geologen haben vor der Küste von Rerik in der Mecklenburger Bucht ein beeindruckendes archäologisches Artefakt entdeckt: eine nahezu ein Kilometer lange Steinreihe mit über 1.000 Steinen, die so regelmäßig angeordnet sind, dass ein natürlicher Ursprung unwahrscheinlich ist. Ein deutsches Forscherteam fand heraus, dass dieses Bauwerk vor etwa 11.000 Jahren von Menschen errichtet wurde. Die Resultate ihrer Untersuchungen wurden kürzlich im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht. Es wird angenommen, dass die Steinstruktur von Steinzeitjägern zur Rentierjagd genutzt wurde, was die Entdeckung zur ersten bekannten steinzeitlichen Jagdstruktur im Ostseeraum macht.
Das Forscherteam war ursprünglich damit beschäftigt, Mangankrusten auf dem Meeresboden zu untersuchen als sie zufällig auf die 970 Meter lange Steinreihe stießen. Diese „Mauer“ besteht größtenteils aus 10 cm großen Steinen, die mehrere große Findlinge verbinden. Nach intensiven geophysikalischen Untersuchungen und Sedimentproben konnten die Forscher belegen, dass die Struktur nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Zudem haben sie Hinweise auf ähnliche Bauwerke in der etwas näheren Umgebung gefunden, die sie nun weiter analysieren wollen. Weitere Einzelheiten zu dieses faszinierenden Themas finden Sie hier.