Fossile Funde aus der Sima de los Huesos in Spanien deuten darauf hin, dass die frühen Homininen, genauer gesagt der Homo heidelbergensis, Winterschlaf gehalten haben könnten. Paläoanthropologen Antonis Bartsiokas und Juan Luis Arsuaga haben durch detaillierte Knochenanalysen hinreichende Beweise gefunden, dass diese Menschenart vor 600.000 bis 200.000 Jahren in Europa lebte und während einer Eiszeit häufige Krankheiten wie Knochenerweichungen aufwies. Diese Erkrankungen werden als Folge der Lebensbedingungen in dunklen Höhlen während der Wintermonate interpretiert, welche durch ständige Dunkelheit, Nahrungsmangel und Kälte geprägt waren.
Die Studienergebnisse zeigen, dass die gesundheitlichen Probleme dieser Homininen ähnlich sind wie die von heutigen Winterschläfern. Bartsiokas und Arsuaga vermuten, dass der Winterschlaf eine Überlebensstrategie in einer extrem feindlichen Umwelt war. Ihre Forschungen stützen sich auf Makrofotografie, mikroskopische Analysen und CT-Untersuchungen, die klare Hinweise auf chronische Nierenschäden liefern. Diese Entdeckungen werfen interessante Fragen auf, ob auch der moderne Mensch in der Lage wäre, Winterschlaf zu halten – eine Perspektive, die Experten eher als unpraktisch erachten, wie www.mdr.de berichtet.