Frank Castorfs Inszenierung von „Kleiner Mann – was nun?“ am Berliner Ensemble kombiniert historische Elemente mit modernen Themen und zieht das Publikum in über fünf Stunden in seinen Bann. Die Aufführung zeigt die Nöte von Pinneberg, einem kleinen Angestellten, der den gesellschaftlichen Druck und persönliche Enttäuschungen erlebt. Mit einem minimalistischen Bühnendesign, das eine düstere Leere widerspiegelt, wird die Verzweiflung des Protagonisten spürbar. Castorf nutzt Live-Kameras, um die Zuschauer tief in die Szene einzubeziehen, während Pinneberg in einem Warenhaus kämpft, wo Konkurrenz und Entwertung an der Tagesordnung sind.
Die eindringliche Darbietung wird von talentierten Schauspielern getragen, die ihr Bestes geben. Musik von William Minke und eine ausgeklügelte Ausstattung verstärken die Atmosphäre des Stücks, das durch Widersprüche und die kritische Reflexion der Geschichte geprägt ist. Castorf gelingt es, die Abgründe der damaligen Zeit zu beleuchten und gleichzeitig die Strukturen von heute zu hinterfragen. „Kleiner Mann – was nun?“ bietet somit nicht nur eine packende Geschichte, sondern regt auch zur Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen an. Für mehr Informationen ist der vollständige Bericht auf www.welt.de nachzulesen.