Leverkusen

Kunst in Morsbroich: Frauke Dannerts fesselnde „gebaute Natur“ entdecken!

Künstlerin Frauke Dannert verwandelt den Kunstverein Leverkusen in eine faszinierende Gesamtraum-Installation, die bis zum 13. Oktober Besucher in eine „gebaute Natur“ entführt und das Zusammenspiel von Dekonstruktion und Illusion eindrucksvoll inszeniert!

Im Kunstverein Leverkusen, in den prachtvollen Räumen von Schloss Morsbroich, entfaltet sich das faszinierende Werk der Künstlerin Frauke Dannert. Hier steht sie, mitten im Raum, fast wie ein Teil ihrer eigenen Installation, denn um diese Kunst zu verstehen, muss der gesamte Raum in Augenschein genommen werden. Schon beim ersten Blick sticht das lebendige Wandgemälde ins Auge: Farbige, horizontal verlaufende Schichten ziehen die Betrachter in ihren Bann und eröffnen ein Erlebnis der besonderen Art. Dies ist „Somewhere else“, ein Titel, der viel mehr verspricht, als zunächst angenommen.

Der Zauber dieser Installation liegt in der Interaktion mit der künstlichen Natur, die durch die geschickt gewählten Farben an die Wand projiziert wird. Die Elemente, die Dannert an der Wand platziert hat, kreieren eine dreidimensionale Wirkung, die den Raum regelrecht zu durchdringen scheint. Doch das ist noch nicht alles – am Boden reihen sich weitere Überraschungen ein, und in der Mitte des Raumes erhebt sich ein beeindruckendes Objekt. Es ist nicht nur Teil der Installation, sondern lädt auch dazu ein, sich darauf auszuruhen und die Kunst aus einer neuen Perspektive zu genießen.

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Brüche und Illusionen: Die Kunst der Dekonstruktion

Doch nicht nur das Staunen über Farben und Formen steht im Mittelpunkt. Frauke Dannert sorgt mit faszinierenden Brüchen in ihrer Installation dafür, dass die Besucher immer wieder aus der Trance der „Somewhere else“-Erfahrung gerissen werden. Schwarz-weiße Frottage-Werke an den Wänden sind ein intellektueller Ausdruck dieser Technik, die von dem berühmten Künstler Max Ernst erfunden wurde. Ein simpler Bleistift und Papier reichen aus, um die Strukturen der Natur festzuhalten – in Dannerts Fall sind es Gräser, die auf kreative Weise in ihre Blattformen arrangiert wurden. Diese bestehen in ihrer Anordnung nicht nur aus der Natur, sondern erinnern auch an lebendige Vögel mit ihren filigranen Stielen.

Eine „gebaute Natur“ erschafft Frauke Dannert. Sie erklärt, dass es um die Dekonstruktion und anschließende Neukonstruktion der Bekanntheit geht, um Illusionen zu brechen und neu zusammenzufügen. „Ich will nicht nur Bilder an die Wand hängen“, sagt sie mit Leidenschaft. Ihre Kunst soll „begehbar“ sein, und so konzipiert sie den Raum als Gesamtheit, in der alles harmonisch miteinander verbunden ist, auch wenn es manchmal ein bisschen provokant erscheint.

Im zweiten Raum wird diese Brechung noch deutlicher – mitten in einem bunten Wandgemälde ragt eine eindrucksvolle Collage hervor, die Architekturfragmente und Naturformen vereint. Hier wird die Dekonstruktion eindrucksvoll abgeschlossen und verwandelt sich in eine eindrucksvolle Neuinterpretation. Zudem ist es wichtig zu betonen, dass die beiden Räume untrennbar miteinander verbunden sind – der Betrachter sieht die Verbindung zwischen den farbigen Wänden und erkennt die Installation als ein ganzes.

„Ein Habitat“, nennt Dannert ihre Schöpfung – ein Ort, der sowohl ein Rückzugsort als auch ein Märchen erleben lässt. Die Ausstellung wird vom Landeskulturministerium gefördert und ist bis zum 13. Oktober zu sehen, einschließlich der Kunstnacht.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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