Schock in Zwickau! Das Brauhaus, ein Jahrzehnte altes Herzstück der Stadt, schließt für immer seine Türen. Die Entscheidung kommt hart wie ein Blitzschlag, aber die Betreiber Sarah und Sebastian Scherck sehen keinen anderen Ausweg.
„Es war ein harter und emotionaler Schritt“, verriet Sarah Scherck mit Tränen in den Augen dem Radiosender Radio Zwickau. „Wir haben unsere ganze Energie in das Unternehmen gesteckt.“ Der plötzliche Niedergang dieses Kulttreffs trifft viele Zwickauer mitten ins Herz.
Der Rückzug und die Erleichterung
Dennoch spüren die Betreiber auch Erleichterung. „Eine Last falle von unseren Schultern“, so Scherck weiter. Nach langem Ringen und vielen schlaflosen Nächten, bricht nun für das Ehepaar eine neue Phase an, abseits des harten Gastro-Geschäfts.
In den sozialen Medien brodelt es derweil. Viele Stimmen sind sich einig: AfD– und Querdenker-Kritik hat dem Brauhaus den Garaus gemacht. Besonders die Freien Sachsen sehen in der Schließung eine „ausgleichende Gerechtigkeit“: „Wenn sich Gratismut nicht lohnt“, lautet der hämische Kommentar eines X-Postings.
Was steckt wirklich hinter dem Ende des Brauhauses? Bereits vor zwei Wochen wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Seitdem war klar, dass die finanzielle Lage prekär ist. Ob die politischen Standpunkte des Betreiberpaars ebenfalls eine Rolle spielten? Fest steht: Das Brauhaus machte keinen Hehl daraus, dass AfD- und Querdenker-Sympathisanten nicht willkommen waren.
Politischer Druck und leere Tische
Für die Freien Sachsen war dies ein klarer Fehler. „Anstatt Kunden zu gewinnen, wurden potenzielle Gäste durch die Presse verteufelt“, lautet ein weiteres Statement. Als AfD- und Freie Sachsen-Kundgebungen in der Nähe stattfanden, hätten hunderte potenzieller Gäste einkehren können. Doch die rigide Haltung des Brauhauses ließ dies nicht zu.
Nun geht eine Ära in Zwickau zu Ende. Das Brauhaus wird keinen Nachfolger haben. Die Frage bleibt, welche Spuren dieser Abschied in der Stadt hinterlassen wird. Eines ist klar: Der Name „Brauhaus“ wird in den Köpfen der Zwickauer noch lange nachhallen – als Symbol für Engagement, Durchhaltevermögen und die bittere Realität wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen.