Mülheim an der Ruhr

Alberto Fujimori: Ex-Präsident Peru inmitten von Skandalen gestorben

Der peruanische Ex-Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren in Lima gestorben, nachdem er einen langen Kampf gegen den Krebs verloren hatte, während sein umstrittener Umgang mit Menschenrechten und seine politische Karriere weiterhin die Nation spalten.

Lima erschüttert – die politische Szene Perus steht still. Der ehemalige Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren gestorben, und damit geht eine Ära zu Ende. In einer emotionalen Nachricht auf der Plattform X bestätigten seine Kinder: «Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater, Alberto Fujimori, soeben zur Begegnung mit dem Herrn entrückt.»

Fujimori, der von 1990 bis 2000 das Land führte, ist bekannt für seine umstrittenen Methoden. Unter seiner Herrschaft kämpfte er gegen maoistische Terroristen und erließ drakonische Maßnahmen gegen die Opposition. In den düsteren Jahren seiner Amtszeit kam es zu schweren Menschenrechtsverletzungen – Todesschwadronen richteten ein grausames Massaker an, Bedrohung und Angst prägten den Alltag. Zehntausende indigene Frauen wurden zwangssterilisiert, eine barbarische Maßnahme, die als notwendig erachtet wurde, um das Wachstum der Bevölkerung zu bremsen.

Ein Leben voller Kontroversen

Nach einem langen Gefängnisaufenthalt von insgesamt 16 Jahren erfuhr Fujimori 2017 durch den damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski eine umstrittene Begnadigung, die jedoch mit heftiger Kritik von Menschenrechtsorganisationen begleitet wurde. Auch wenn das Verfassungsgericht im Dezember die Begnadigung aus humanitären Gründen bestätigte, bleibt der Schatten seiner Taten bestehen. Umstritten war auch sein dritter Amtsantritt – trotz des verfassungsmäßigen Verbots einer weiteren Amtszeit gewann er die Wahl im Jahr 2000, bevor der skandalöse Montesinos-Skandal seine Karriere ins Wanken brachte. Die Offenlegung von Bestechungen durch seinen Geheimdienstchef führte schließlich zu seiner Flucht nach Japan.

Die politischen Turbulenzen nahmen kein Ende, und nach seiner Festnahme in Chile wurde Fujimori nach Peru überstellt. Nur kürzlich hatte seine Tochter, Keiko Fujimori, noch bekannt gegeben, dass ihr Vater möglicherweise wieder für das Präsidentenamt kandidieren wolle. Nun wird die Zukunft ohne den ehemaligen Staatschef, der gleichzeitig Bewunderer und Kritiker mobilisierte, in der politischen Landschaft Perus neu verhandelt.

Fujimoris Vermächtnis ist eine spannende, aber auch schmerzliche Geschichte, die noch lange nachhallen wird. Sie wird die Diskussion über Menschenrechte und politische Verantwortung in nicht nur Peru, sondern in ganz Lateinamerika prägen.

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