Leverkusen

Blutige Fehde: Mordprozess in Schlebusch erschüttert die Region

Ein halbes Jahr nach dem brutalem Mord an ihrem Mann im Libanon und dem Verlust ihres Bruders in Schlebusch, steht eine 40-jährige Mutter im Fokus eines spektakulären Prozesses, in dem die umstrittenen Verstrickungen zwischen ihren Angehörigen und den angeklagten Brüdern aufgedeckt werden könnten – was steckt hinter diesem schockierenden Familienkonflikt?

Ein Drama, das die Herzen zerreißt und die Gemüter erhitzt: Im Kölner Landgericht stehen zwei Brüder vor der Anklagebank, während die Tragödie ihrer Familie immer tiefere Schatten wirft. Vor einem halben Jahr verlor eine 40-jährige Mutter von drei Kindern ihren Bruder, brutal ermordet mit etwa 20 Messerstichen. Noch dazu wurde ihr Mann, genau einige Monate zuvor, in einem brutalen Akt im libanesisch-syrischen Grenzgebiet erschossen. Heute, vor der 11. Großen Strafkammer, gibt sie ihre ehrlichen und zugleich schmerzlichen Aussagen zu Protokoll.

Die Vorsitzende Richterin, Sabine Kretzschmar, harft vergeblich auf klare Antworten aus der Witwe. „Sie haben meine Familie zerstört“, sagt sie voller Schmerz und Trauer. „Und sie haben die Familie meines Bruders zerstört.“ Ihre Augen glühen vor Zorn – die beiden Angeklagten, Feras R. und Rafik L., werden für sie zu „Kriminellen, die Geld unterschlagen haben.“ Geld, das von ihrer Familie und ihrem Mann in die Heimat geflossen ist. Das gleiche Geld, das zu einem tödlichen Regen aus Kugeln führte, aber den Tod ihres Mannes können sie nicht zuordnen. Verzweifelt muss sie zugeben: „Wer es war, weiß ich nicht.“

Ein Auftragsmord im Nahen Osten

Die Verteidigerin des jüngeren Bruders Feras R. findet die Aussage der Witwe schwer nachvollziehbar. Karin Bölter weist darauf hin, dass ein libanesisches Gericht bereits festgestellt hat, dieser Mord sei in der Fehde zwischen zwei Familien begründet. Der Vater des durch Messerstiche getöteten Mannes sei einer der Schützen gewesen – und über die Beauftragung des Mordes an ihrem Schwiegersohn zählt die Witwe eins zu eins zu den Vorwürfen.

Der 69-jährige Vater des Opfers drückt seine Empörung unmissverständlich aus: „Die beiden Brüder haben meinen Schwiegersohn heimlich und heimtückisch umgebracht, wie Hunde.“ Seine Worte sind voller Wut, während er selbst als Zeuge aufgerufen wird. Auf eine direkte Frage, ob er den Mord an seinem Schwiegersohn beauftragt habe, bleibt er still – Schweigen spricht oft Bände.

Die Schatten der Vergangenheit

Der Enthüllungen liegen tief in einem Netz von betrügerischen Machenschaften begraben. Es wird gemunkelt, dass die Geldangelegenheiten innerhalb dieser Familien nicht sauber abgewickelt wurden. „Der in Deutschland erwirtschaftete Reichtum hat der ganzen Familie zu Kopf gestiegen“, erklärt der Vater des Opfers. Es wird gemutmaßt, dass er im Rahmen der Flucht vor dem Krieg in Syrien in dunkle Geldgeschäfte verwickelt war und dass die Streitigkeiten, die in Kölner Straßen endeten, durch hohe Kosten und Schulden noch weiter angeheizt wurden.

Sogar eine verschwundene Tasche voller Schmuck steht im Raum – sind es die Vermögenswerte, die zur tödlichen Messerattacke in Schlebusch führten? Unheimliche Fragen, die immer wieder aufgeworfen werden, während die Hintergründe des Geschehens lediglich angedeutet werden und die Rolle der Schwägerin dazu schimmert: Monatelang ging es in ihrer Ehe nicht gut. „Mein Mann hat sich immer wieder wie ein tollwütiger Hund benommen“, erklärt der Vater.

Die Witwe selbst gibt zu: „Es hat immer wieder gekracht und ich wurde geschlagen.“ Die Schuld dafür sieht sie auf den Schultern der beiden Brüder. Sie beschuldigt sie, ihren Mann beeinflusst und aufgehetzt zu haben. Diese dunklen Verstrickungen zwischen Familien, voller Gewalt und Betrug, wirken wie ein unaufhaltsames Ungeheuer, das in der Dunkelheit lauert. Was hat sie alles verloren? Was wird als Nächstes ans Licht kommen? Die Antworten scheinen so nah und doch so unklar.

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