In Frankfurt wird Nachhaltigkeit lebendig! Bei der mit Spannung erwarteten Veranstaltung „Kirchen auf dem Weg zu einer Kultur der Nachhaltigkeit“ trafen sich etwa 50 engagierte Teilnehmer:innen, um neue Wege zur ökologischen Verantwortung zu erkunden. Ein echter Höhepunkt war die Vorstellung des spannenden Konzepts des „ökologischen Handabdrucks“ – ein Begriff, der das Engagement für positive Veränderungen in den Fokus rückt!
Die Veranstaltung fand in der Evangelischen Akademie statt und wurde von den Evangelischen Landeskirchen EKKW und EKHN sowie den hessischen Bistümern Limburg, Mainz und Fulda organisiert. Die Experten Brigitte Molter und Winfried Montz eröffneten den Dialog über einen neuen Ansatz zum Thema ökologische Verantwortung. „Der ökologische Fußabdruck schiebt die Verantwortung für negative Umweltauswirkungen den Konsument:innen zu, während der ökologische Handabdruck dazu einlädt, kollektive Gestaltungsmacht zu nutzen“, erklärte Molter.
Ermächtigung für das Gemeinwohl
Friedlich und gespannt lauschten die Anwesenden dem einleitenden Vortrag von Thomas Schmidt, der nachhaltige Praxisbeispiele anführte – von der Öko-Kita bis hin zu klimaneutralen Wallfahrten. Interessant war auch der Vortrag von Stefan Rostock von Germanwatch. Er appellierte eindringlich an die Zuhörer:innen, sich aktiv an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. „Nur durch strukturelle Veränderungen schaffen wir einen echten Fortschritt!“ Mit diesen Worten rüttelte er mehr als einmal an den Gewohnheiten der Anwesenden.
Doch nicht nur durch individuelle Ansprache, sondern auch durch Gemeinschaftsgefühl lässt sich Veränderung bewirken. Die Psychologin Janna Hoppmann betonte in ihrer Keynote, dass wahre Selbstwirksamkeit nur durch systemische Veränderungen erreicht werden kann. „Raus aus der individuellen Ohnmacht!“ rief sie und entfaltete damit eine Welle der Zustimmung im Publikum. „Nur in kollektiver Dimension können wir uns wirksam fühlen!“ – diese Botschaft ging allen zu Herzen.
Ein starkes Netz für eine nachhaltige Zukunft
Im spannenden Austausch am Podium ermutigte Hoppmann die Teilnehmer:innen, gerade die Kirchen als Vorbilder in Fragen des Klimaschutzes zu sehen. „Die Kirche könnte wirklich eine Vorreiterrolle einnehmen!“ stellte sie fest und entfachte damit die Leidenschaft der Anwesenden. Christoph Krauß vom Bistum Mainz betonte: „Wir müssen am Individuum ansetzen, um eine Gemeinwohl-Idee zu entwickeln!“
Die Veranstaltung gewährt nicht nur Einblicke in neue Denkansätze zur Nachhaltigkeit, sondern zeigt auch eindrucksvoll das hohe Engagement der christlichen Kirchen in Hessen. Mit frischen Impulsen verließen die Teilnehmer:innen den Raum, bereit für eigene Veränderungen und gemeinsame Projekte. Und so endete der inspirierende Tag mit einem herzlichen Gebet und einem Reiseseigen für alle.
Text: Steffen Jahn / Bistum Fulda