Welt der Wissenschaft steht Kopf! Ein Durchbruch in der Kernfusionstechnik könnte der Menschheit einen Schritt näher zu unerschöpflicher Energiequelle à la Sonne bringen! Ab heute beginnt am renommierten Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald eine neue, explosive Phase des Fusionsprojekts „Wendelstein 7-X“. Hier sollen Temperaturen von sagenhaften 40 Millionen Grad Celsius erreicht werden – ein Vorstoß, der das Potenzial hat, die Energiegewinnung revolutionär zu verändern!
Forscher aus über 30 Nationen sind nach Greifswald gekommen, um an diesem bahnbrechenden Experiment zu arbeiten. In der vierten Phase seit 2015 liegt die Latte hoch: Die Wissenschaftler wollen nicht nur die Rekordtemperatur erreichen, sondern auch die Plasma-Dichte verdichten, um dem geheimnisvollen Punkt der Fusion näher zu kommen – dem Moment, in dem Atomkerne zu einer neuen Energiequelle verschmelzen.
Auf dem Weg zur Hochleistungsmaschine
„Wir tasten uns langsam zur Leistungsgrenze vor,“ erklärt der Institutschef Thomas Klinger. Das Ziel? Das Verhalten von Wasserstoff in diesen extremen Bedingungen genauestens zu beobachten. Während vorher in Greifswald Plasmen bis zu acht Minuten lang erzeugt wurden, setzt man nun alles daran, die Maschine an ihr Limit zu bringen.
Doch nicht alles läuft glatt. Auf der internationalen Bühne gibt es unerwartete Verzögerungen beim ITER-Projekt in Frankreich, wo der erste funktionsfähige Demonstrationsreaktor entstehen soll. Der Start mit dem wichtigen Fusionsbrennstoff Deuterium-Tritium wird sich auf 2039 verschieben – ein vierjähriger Rückschlag. Klinger bleibt jedoch gelassen: Diese Korrekturen seien notwendig, um einen robusteren Plan zu entwickeln. „Der ITER hat eine Schlüsselrolle“, so Klinger, wenn es darum geht, die Fusion als zuverlässige Energiequelle nachzuweisen.
Modernste Technik für heiße Experimente
Für die aufregenden neuen Tests wurde die „Wendelstein 7-X“ umfassend aufgerüstet. Ein innovativer Plasma-Injektor – eine Art Einspritzdüse – wurde installiert. Diese Technologie pumpt kontinuierlich gefrorene Wasserstoffkügelchen in das Plasma und erhöht dessen Dichte. Obwohl das Plasma immer noch 100.000 Mal dünner als Luft ist, ist es in den Dimensionen des Weltalls bereits eine hohe Dichte – ein absolut notwendiger Schritt, um den Fusionsprozess weiter zu simulieren.
In den kommenden Monaten werden rund 150 Spitzenwissenschaftler aus aller Welt an der Anlage arbeiten, nachdem über 700 Projektanträge eingereicht wurden. Eine Fachjury hat etwa die Hälfte dieser Projekte für prioritär erklärt, was zeigt, wie groß das Interesse an dieser bahnbrechenden Forschung ist.