In weniger als zwei Monaten werden die amerikanischen Wähler an die Urnen gerufen, und ein entscheidendes Duell steht bevor: Donald Trump, der ehemalige republikanische Präsident, trifft auf Kamala Harris, die amtierende Vizepräsidentin und demokratische Herausforderin. Die erste und einzige Debatte zwischen diesen beiden prominenten politischen Figuren findet am Dienstag, dem 10. September, um 21:00 Uhr EDT im National Constitution Center in Philadelphia, Pennsylvania, statt. Dies wird eine der letzten Gelegenheiten sein, sich vor den Wahlen zu präsentieren, da die Rennen in den swing states äußerst dicht sind.
Das Debattenformat wird von ABC News übertragen und umfasst 90 Minuten mit zwei Werbepausen. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Debatte ist das Fehlen eines Publikums im Raum, was bedeutet, dass die Kandidaten ganz auf sich allein gestellt sind. David Muir und Linsey Davis von ABC World News Tonight werden als Moderatoren fungieren und sollen einem Durcheinander mit Unterbrechungen vorbeugen: Die Mikrofone der Kandidaten werden stummgeschaltet, wenn sie nicht sprechen. Diese Regelung wurde nach der chaotischen Debatte zwischen Trump und Joe Biden im Jahr 2020 eingeführt.
Vorbereitungen auf die Debatte
Kamala Harris bereitet sich intensiv auf den großen Abend vor. Berichten zufolge arbeitet sie mit der erfahrenen Anwältin Karen Dunn zusammen, die schon seit beinahe zwei Jahrzehnten politische Debatten für demokratische Kandidaten plant. Dunn bringt dabei einen strengen, aber förderlichen Ansatz mit, wie Hillary Clinton in einem Interview bemerkte. Philippe Reines, ein ehemaliger Berater von Clinton, wird erneut die Rolle von Trump in den Proben übernehmen.
Die Bedeutung der Debatte
Die bevorstehende Debatte ist kritisch, da sie das Potenzial hat, den Verlauf der Wahlkämpfe entscheidend zu beeinflussen. Viele Wähler kennen Harris noch nicht gut und sind sich unsicher, wofür sie steht. Jüngste Umfragen zeigen, dass viele Wähler sich noch nicht entschieden haben, was die Spannungen zwischen den Kandidaten verdeutlicht. Das Duell stellt eine wertvolle Gelegenheit dar, sich positiv zu präsentieren, insbesondere für Harris, die bisher überwiegend in vorgeplanten Auftritten sichtbar war. Clip-Viren und erinnerungswürdige Zitate, die während der Debatte entstehen, können entscheidend dafür sein, wie die Wähler die Kandidaten wahrnehmen.
Die Vorwahl wird nicht nur von diesen zwei Kandidaten geprägt; auch die Dynamik zukünftiger Debatten bleibt unsicher. Trump hat bereits öffentliche Aufrufe zu weiteren Debatten unternommen, wobei er eine Übertragung durch Fox News und eine große Live-Audience favorisiert, während die Harris-Kampagne abwarten will, bevor sie zusagt, eine zweite Debatte im Oktober durchzuführen. Die Neutralität der Kommission für Präsidentschaftsdebatten (CPD), die seit 1988 die Debatten organisiert hat, gerät ins Wanken, da die TV-Netzwerke nun unabhängig mit den Kampagnen verhandeln.
Die bevorstehende Debatte zwischen Trump und Harris wird daher nicht nur für die Kandidaten, sondern auch für die Wähler von großer Bedeutung sein, da sie möglicherweise die letzten entscheidenden Eindrücke hinterlässt, bevor die Stimmen ausgezählt werden.