Schleswig

Fehmarnbelt-Tunnel: Erster Abschnitt erfolgreich geflutet!

Am Mittwoch, den 28. August 2024, wurde auf der Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels in Deutschland der erste Tunnelabschnitt erfolgreich unter Wasser geflutet, was einen entscheidenden Fortschritt für die Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark darstellt und es ermöglicht, den temporären Damm zurückzubauen, um die Bauarbeiten fortzusetzen.

Am Mittwochmittag, dem 28. August 2024, wurde ein bedeutender Schritt im Bau des Fehmarnbelt-Tunnels eingeleitet. Auf der deutschen Baustelle wurde mit dem Pumpen von Meerwasser begonnen, um einen Teil der Baugrube für den Tunnel zu fluten. Innerhalb von nur zwei Tagen wurden beeindruckende 90.000 Kubikmeter Wasser in das Arbeitsbecken gepumpt. Der vorderste Teil des in Lolland gefertigten Tunnelsegments liegt nun vollständig unter Wasser.

Diese Entwicklung markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Bauphase, da nun der temporäre Damm, der bislang das Arbeiten im Trockenen ermöglicht hat, zurückgebaut werden kann. Der Damm umschloss die Baustelle und hat es dem Baupersonal erlaubt, unter sicheren Bedingungen zu arbeiten. Mit dem Rückbau wird der Weg für folgende Bauarbeiten vorbereitet, die notwendig sind, um die Verbindung zwischen dem Absenktunnel und dem Tunnelportal bei Puttgarden zu erstellen.

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Technische Fortschritte und Bauabläufe

Die Arbeiten konzentrieren sich nicht nur auf den deutschen, sondern auch auf den dänischen Bereich des Tunnels. Während die 89 Elemente des 18 Kilometer langen Absenktunnels in einer Fabrik auf Lolland gefertigt werden, werden weitere Tunnelabschnitte direkt in den Portalbaugruben auf beiden Seiten des Fehmarnbelts erschaffen. Diese Bauweise, bekannt als „Tunnel in offener Bauweise“, hat bereits zu Fortschritten geführt: Rund 100 Meter Tunnel sind bereits bei Puttgarden erfolgreich erstellt worden.

In den Wochen vor dem Fluten wurde ein neuer Damm über dem nördlichsten Tunnelabschnitt errichtet, der die künftige Küstenlinie bilden wird. Dieser Damm wurde lagerweise mit Bodenmaterial und großen Steinen aufgebaut. Um das Eindringen von Wasser in die Tunnelröhren zu verhindern, wurden die Röhren zudem mit Stahlschotten wasserdicht verschlossen.

„Das Fluten verlief planmäßig und ist ein beeindruckender Anblick; das erste Tunnelteil auf deutscher Seite ist nun unter Wasser“, erklärt Matthias Laubenstein, der als Projektdirektor bei Femern A/S für die Bauarbeiten der Tunnelportale und Rampen zuständig ist. Er hebt hervor, wie wichtig dieser Schritt für die zukünftige Verbindung zwischen den beiden Ländern ist.

Der nächste Schritt sieht den Rückbau des temporären Damms vor. Hierfür kommen große Schwimmbagger zum Einsatz, die direkt vor der Küste Fehmarns operieren werden. Die Boote werden dazu verwendet, um Steine und Material aus dem Damm auf Schuten zu verladen. Das nun abgetragene Material wird in einen Bereich östlich der Baugrube transportiert, der derzeit als Zwischenlager dient und wie ein riesiges Schwimmbecken aussieht.

Insgesamt werden etwa 28.000 Kubikmeter Material benötigt, um den neuen, permanenten Küstenschutzdamm zu errichten, der 200 Meter lang und 4,5 Meter hoch sein soll. Matthias Laubenstein ist optimistisch, dass die Arbeiten im geplanten Zeitrahmen bis November abgeschlossen werden können. „Die Arbeiten, die wir jetzt hier machen, haben wir im Frühjahr dieses Jahres bereits am dänischen Portal erfolgreich durchgeführt. Dort lief alles nach Plan“, so Laubenstein weiter.

Mit diesen Fortschritten am Fehmarnbelt-Tunnel wird nicht nur ein neuer Verkehrsweg zwischen Deutschland und Dänemark geschaffen, sondern auch eine bedeutende technische Herausforderung bewältigt. Der Tunnel wird nach seiner Fertigstellung zu einer wichtigen Verkehrsverbindung in der Region werden, die sowohl logistische Vorteile als auch eine Erleichterung des Reiseverkehrs bieten dürfte.

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